Brisbane                                                                                  Oktober 2017



Wir checken in Brisbane ein.

Brisbane liegt zwischen der Sunshine Coast und der Gold Coast an der Ostküste von Zentral Queensland. 

 

Campingplatz in einem Vorort von Brisbane


Tomi hat den ultimativen Super-Campground ausgewählt. Wir sind ziemlich nahe am Stadtzentrum von Brisbane. Wir nehmen bequem den Bus ins Zentrum für umgerechnet CHF 3.50. Das Ticket ist 2 Stunden gültig und beinhaltet alle Transportmittel von Brisbane. Nach einer 20 Minuten Busfahrt und einem extrem unfreundlichen Busfahrer, stiegen wir einfach mal aus! Wir überqueren den Platz des Museums und stehen bereits vor der Victoria Brücke mit atemberaubendem Blick auf die Grossstadt und eine Skyline gesäumt mit Wolkenkratzern. 

Halbzeit! 

Heute schreibt der Kalender den 30. September und somit liegt die Hälfte unserer Australienreise noch vor uns. 

Brisbanes Skyline die Victoria Brücke im Vordergrund


Wir überqueren zu Fuss die Victoria Brücke und suchen die Fähre am Eagle Pier an der berühmten South Bank. Wir steigen auf die Fähre und fahren geradewegs in die falsche Richtung. Ist aber kein Problem, so haben wir die Möglichkeit beide Seiten des Flusses zu sehen. Der Fluss schlängelt sich durch ganz Brisbane. Beim Ausgangspunkt fahren wir eben nochmals los, in die andere Richtung. 


Eine Flussrundfahrt mit dem City Cat und unser Ticket ist immer noch gültig. 


Der City-Cat ist die schnellste Verbindung entlang des Brisbane River. Zügig fährt er die Haltestellen auf dem Wasser an, mal wechselt er die Ufer und ersetzt bequem die Brücken. Eine halbe Stunde braucht der City-Cat den ganzen Fluss hoch bis zur alten Eisenbrücke am Kangaroo Point, von wo wir erneut einen fantastischen Blick auf Brisbane haben. Wir steigen aus und erkunden die Stadt zu Fuss. 


Der Brisbane River ist eine Kaffee-Braune Brühe…hier will man keinen Zeh ins Wasser halten


Brisbane ist eine wundervolle Stadt, wir fühlen uns sofort wohl. Über 2.2 Mio. Menschen leben in dieser charmanten und doch überschaubaren Metropole. Der Stadtkern von Brisbane liegt auf einer Halbinsel in einer Flussschleife des Brisbane River. Trotz vieler Wolkenkratzer und Betonfassaden besticht Brisbane mit historischen Gebäuden. Ein gelungener Mix aus alten Zeiten und Moderne. Während wir durch die Strassen schlendern, haben wir das Gefühl das Brisbane sowas wie klein Manhattan ist, jedoch viel beschaulicher. 

Was uns ebenfalls ins Auge sticht, sind die vielen Chinesen in Brisbane. Strassenschilder sind bereits Englisch-Chinesisch angeschrieben, sowie Läden und Kundenangebote Chinesisch quer Beet. In den teuren Boutiquen wie Louis Vuitton, Burberry und wie sie alle heissen, fällt eines auf; Ausser schöne Handtaschen sind nur Chinesische Angestellte und vorwiegend sehr junge Chinesische Kunden anzutreffen. Brisbane scheint fest in Chinesischer Hand zu sein. 


Der Brisbane Roller direkt an der South Bank, wir drehen dann mal eine Runde und haben einen fantastischem Rundblick über die Stadt.  


Wo die IWC überall ihre Finger drin hat? 



Blick auf das Sout Bank am Brisbane River

Riesige Menschenmassen wälzen sich an die South Bank an diesem Tag. Es wird ein grosses Feuerwerk erwartet. September war der Monat in Brisbane der mit kulturellen Angeboten gespickt war. Festivals, Theater, Zirkus, Tanz, Musik und Unterhaltung über 30 Tage hinweg. Heute ist das Finale und Abschluss des Festivals und somit steht am South Pier ein Feuerwerk und die Megaparty auf dem Programm. Wir warten mittendrin und steten uns die Füsse platt. 


Helikopter Staffeln Düsenjet-Fliegerstaffeln und alte Kampfflugzeuge aus dem 2. Weltkrieg wechselten ihre Flugeinlagen über dem Brisbane River und zwischen den Hochhäusern ab. Ein grandioses Spektakel. 



Es gibt viele Brücken über den Fluss, eine eindrucksvoller als die andere





Am Kangaroo Point am Brisbane River folgt ein Restaurant dem andern, wundervolle Tempel der Gaumenfreuden in hochmoderner Architektur mit Blick auf den Fluss selbstverständlich.


Das Banken und Geschäftsviertel am Kangaroo Point am Brisbane River





Die alte Eisenbahnbrücke die Kangaroo Point mit der City verbindet. Es gibt einige Segler, die hier ein ruhiges Plätzchen zum Liegen suchen. Auch eine kleine Marina vor riesigen Wolkenkratzer bietet einen Hingucker. 







Einmal tief durchatmen zwischen gigantischen Hochhäuser  



Die mächtige St. Stephens Cathedral aus der Mitte des 19. Jh. ragt zwischen den Wolkenkratzern hervor. 



Queens-Street und wichtigste Einkaufsstrasse Brisbanes mit einer charmanten Fussgängerzone



Schmetterlinge und andere kunstvolle Fassaden zieren manche Häuser in Brisbane







Man findet neben modernen Bauten alte Häuser im Kolonialstil oder jene im imposanten Neoklassizistischen Stil. Ein Architekturmix der mir persönlich extrem gut gefällt. 


Das Myer Center ist ein modernes sechs Stöckiges Einkaufszentrum





Typisches Dessert die Pavlova, muss natürlich gekostet werden. Aussen wie Merengues, innen schaumig wie ein Mohrenkopf. Dieser Dessert wurde zu Ehren einer Russischen Prima Ballerina Anna Pavlova im Jahr 1935 kreiert. 




Blick von der Viktoriabrücke auf den Brisbane River


Brisbane bei Nacht kurz vor dem Feuerwerk, das zehntausende Menschen ans Wasser lockte.






Brisbane eine Stadt mit Klasse

Unser Plan war, uns noch zwei Tage Zeit zum Shoppen in der City zu gönnen. Die Sehenswürdigkeiten von Innen anschauen und auf Fototour gehen. Doch leider war uns nur ein einziger schöner Tag in Brisbane beschieden, dann hat das Wetter umgeschlagen. Von unerträglich heissen 38°C kühlte es ab auf angenehme 27°C und es goss wie aus Kübeln. Wir haben uns denn im WoMo verkrochen und hörten dem Regen zu wie er auf unser Dach prasselte. So hatte ich Zeit zum Reiseberichte Schreiben und wir planten unsere weitere Route, da sich nun in der Zwischenzeit unser Ziel etwas verändern wird. Einwenig Faulenzen, lesen, kochen und schon ist es wieder Zeit weiter zu fahren. 

Auf Wiedersehen Brisbane, wir hoffen, Dich wieder einmal zu sehen. 


Gold Coast Queensland


Blick auf die berühmte „ Gold Coast“ aus luftiger Höhe 


Nur wenige Autominuten von Brisbane entfernt, befindet sich die Gold Coast. Sie ist eine 45 km lange Küstenstrasse entlang endloser Sandstrände. Entlang der Sandstrände breitet sich eine schier endlose urbane Gebäudelandschaft aus, mit Hochhäuser, Hotelkomplexen und Appartementbauten. Sie prägen die Küstenlinie, darunter 24 Badeorte und Buchten. Etwas zurückversetzt sind riesige Vergnügungsparks angelegt. Darunter Sea World, Warner Brothers Movie World, Dreamworld,           Wet n’ Wild, sie ziehen Besucher in Scharen an, vorwiegend Familien mit Kindern. 

Wir bewundern die Gold Coast nur von Oben und das ist auch gut so. Unser Ziel ist der Lamington Nationalpark und unser Weg führt uns nicht entlang der Gold Coast sondern ins umliegende Hinterland in die Urwälder Queenslands. 


Blick über die umliegenden Hügel und den Stausee


Auf dem Hügel angekommen treffen wir auf grasende Kühe, Landwirtschaft friedlich wie auf einer Alp


Lamington Nationalpark 

Der stimmungsvolle Nationalpark zählt zu den bekanntesten und beliebtesten in Queensland, beschreibt unser Reiseführer. 

Nur eine Stunde ab Brisbane führt uns die Strasse die Hügel hinauf. Immer weiter und höher dringen wir tiefer in das Dickicht des Urwalds. Der Himmel hellt sich ein wenig auf, entgegen dem Wetterbericht und willkommen für die Fotos die wir machen wollen. Die Temperaturen sinken auf angenehme und kühle 20°C. Es umgibt uns eine seltsame Stille, da und dort hören wir Vögel aus der Ferne, ihre Rufe hallen durch den Wald, dann wieder Stille. Wir halten Ausschau nach Koalabären in den Bäumen und Wallabys am Grasen. Ein angenehmer und betörender Eukalyptus Duft hängt in der Luft. Wir atmen diesen Zauber ein und lassen die Fenster beim Fahren offen. 




Die Binna Burra Lodge liegt im Westen des Lamington Nationalparks 


Tomi auf dem Weg zum Einchecken 


Das Teehaus der Binna Burra Lodge


Im Westen des Parks liegt die urige Binna Burra Lodge und Campground. Gerade mal vier Plätze für WoMo’s stehen zur Verfügung. Wir haben Glück und erwischen den letzten Platz. Sonst wird in Zelten gewohnt oder in den Hotel Bungalows. Wir sind inmitten des Urwalds von riesigen Bäumen umgeben und fühlen uns wie selten eins mit der Natur. 


Abendessen im wohlig warmen WoMo. Nachts kühlt es merklich ab. Um die 15°C. Da müssen wir schon mal die Heizung laufen lassen.


Unser Britz Mobil im Urwald ein seltsames Bild. 


Es wird im Urwald früh dunkel, bald schon zieht dichter Nebel vom Boden hinauf bis zu den Baumkronen und verleiht im diffusen Licht der Umgebung Urweltatmosphäre. Schon bald ist Schlafenszeit. Wir liegen in unseren Betten und hören den dicken Regentropfen zu wie sie von den Bäumen kullernd, sich schwer auf unser Dach fallen lassen. Plong, Platsch, Plong…Das Flüstern des Urwalds lässt uns bald in seligem Frieden einschlafen. 




Erst kommt die Urwelt-Atmosphäre dann die Weltuntergangs-Atmosphäre! Fast unheimlich… übrigens, das sind keine schwarz/weiss Fotos sondern Farbaufnahmen!!




Der Blick in den morgendlichen Urwald aus dem Bett vom WoMo. Früher gab es doch diese Wald-Tapeten an der Wand, so kam es uns gerade vor als wir zum Fenster hinaus guckten. 


Am nächsten Morgen ist der Nebel verschwunden und die Sonne blinzelt zwischen den Bäumen hervor. Markante Vogelrufe aus dem Urwald wecken uns am Morgen auf. Wir lauschen den Rufen und trinken unseren Kaffee im Bett mit einer grandiosen Aussicht. Was für ein Glück, diese Naturschönheiten erleben zu dürfen und das es sowas heute noch gibt. 


Nochmals ein Foto aus dem Fenster des WoMo’s Seitlich zum Nachbarn. 


Wir gehen Wandern 


Es gibt Dutzende Wanderungen die man von der Binna Burra Lodge aus unternehmen kann. Wir nehmen den Bellbird circuit


Schuhputz Maschine 


Hier muss man die Schuhe vor der Wanderung putzen. Zuerst auf einem Scharr-Eisen, dann mit der Stachel- Bürste und zum Schluss steckt man den Schuh in diesen Metalltunnel, die Handpumpe muss man betätigen damit die Schuhsohle mit Desinfektionsmittel besprüht wird. Mit diesem Vorgehen will man Verunreinigungen von der Erde anderer Wälder verhindern. Schliesslich haben wir noch den Sand vom Roten Zentrum an den Schuhen. 


Wir geniessen den urigen Regenwald 




Ein schmaler Pfad führt uns durch den dichten Urwald. Der intensive Duft der ätherischen Öle der Eukalyptusbäume hängt schwer in der tropisch feuchten Luft. Beinahe wird uns das Atmen schwer. Die Blätter sind vom Regen noch Nass, sie lassen das Wasser nur schwer durch das dichte Blätterwerk dringen. Der Boden ist lehmig, und gespickt mit Wurzeln. Unser Blick hängt in den Baumkronen, wir halten Ausschau nach Koalas und versuchen die Vögel zu sehen die ihre lauten Schreie und Rufe durch den Wald hallen lassen. Wir müssen dabei aufpassen nicht über die Wurzeln zu stolpern und auszurutschen. 



Würgefeigen halten mit ihrem Netzwerk aus dicken Wurzeln uralte Baumriesen im Todesgriff. Schirmpalmen und riesige Farnblätter filtern in versteckten Tälern das Tageslicht. Moose und Kletterpflanzen überziehen die Bäume dank dem tropisch feuchten Klima bis in die Baumkronen. Es kommt wenig Licht in das Dickicht. Die Bäume wachsen deswegen extrem hoch, jeder will der höchste sein und das Sonnenlicht für sich gewinnen. Das Blätterwerk ist in den Baumkronen am dichtesten und die meisten Lebewesen halten sich in luftiger Höhe auf. 















Top Tree Walk im O’Reilly’s Rainforest 

Im Osten des Lamington Nationalparks sind die Green Mountains mit dem O’Reilly’s Rainforest Retreat. Um vom Westen (Binna Burra Lodge) den Osten zu erreichen, mussten wir einen riesigen Umweg über die einzige Pass-Strasse fahren, die zu den Green Mountains führte. Die 200 km Fahrt haben sich trotzdem sehr gelohnt. Zum Einen war diese super coole enge Pass-Strasse, die uns über eine Stunde bis über die Hügelgipfel mit toller Aussicht führte. Zum Andern war der Top Tree Walk ein echtes Vergnügen. 

Manchmal war die Strasse so schmal und die Bäume so dicht an der Strasse, dass wir mit dem WoMo nur knapp vorbei kamen. 


O’Reilly hat sich mit diesem exklusiven Ausflugsort in den Green Mountains ein schönes Denkmal gesetzt. 


Der Eingang zum Park ist eine grosse Lichtung schön bepflanzt ganz oben auf dem Hügel wo es nicht mehr weiter geht.


Dieses Flugzeug ist hier als Denkmal verewigt, es stürzte hier in den 50er Jahren ab wobei vier Personen im Urwald umkamen. Zwei wurden von O’Reilly, dem Gründer des Parks nach einer dramatischen Suchaktion, die mehrere Tage dauerte, gerettet. 


Heimische Papageien 



Die Turnschuhe hätten es auch getan, aber das weiss man zu Beginn einer Wanderung nie so recht. 


Das Wurzelwerk einer Würgefeige 


Top Tree Walk 


Auf 16 Metern Höhe sind Hängebrücken angebracht die uns von Baum zu Baum führen. Wir erleben die Welt der Bäume in luftiger Höhe und entdecken Planzen und Gewächse die nur hier oben zu sehen sind. Die Hängebrücken sind gut gesichert, trotzdem wackeln und schwanken sie ganz schön wenn man darüber wandelt. 












Noch weiter in die Baumwipfel hinauf geht eine Eisenleiter die man hoch klettern kann.


Auf luftiger Höhe im Baumwipfel


Wir klettern nacheinander die steile Metalleiter hoch. Sie ist mit einem Netz geschützt, falls jemand den schnellen Weg nach unten wählt. Tritt für Tritt klettern wir auf die erste Plattform in der Mitte des Baumes auf 24 Meter Höhe. Eine tolle Aussicht hat man aus dem Baum heraus in die Ferne und ins Blätterwerk der Baumkronen. Zur nächst höheren Plattform klettert Tomi eine leicht überhängende Leiter hoch. Dies erfordert recht viel Kraft in den Armen. Er kommt auf 30 Meter an und geniesst die Aussicht im Baum. Ich bleibe lieber auf meinen 24 Metern und warte bis er wieder hinunter steigt. Es dürfen aus Sicherheitsgründen nur jeweils 2 Leute gleichzeitig auf den Baum klettern. Der Applaus der Wartenden als wir unten ankamen war herzerwärmend.  



Green Mountains Garden 


Gleich neben dem Top Tree Walk liegt ein wunderschöner Tropengarten mit lauschigen Ecken. Kleine angelegte Wege führen kreuz und quer durch den Garen. 












Ausblick vom O’Reilly’s Terrasse wo wir uns ein kleines Mittagessen gönnen. 


Vom Dschungel in die Grossstadt

Wir haben weitere 1’000 km vor uns. Nächstes Ziel heisst Sydney. Wir planen zwei Übernachtungen ein bis wir wir am Rand der Grossstadt ankommen werden. Wir sehen uns dann in Sydney. 

Herzliche Grüsse Nadine & Tomas  

eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012