Great Ocean Road                                                              November 2017


Wo sind wir: 

Der Kalender schreibt bereits den 3. November 2017. Die letzten zwei Wochen Australien liegen vor uns. Wir sind im Süden Australiens im Bundesstaat Victoria. Melbourne liegt bereits hinter uns. Wir haben Melbourne nicht besucht, was schon etwas ungewöhnlich war, doch die Umstände waren es wert. 

Zum Einen war das Wetter kalt und regnerisch, da hatten wir keinen Bock auf Grossstadtbummel. Zum Anderen spukte Tomi’s Rücken. Er musste sich schonen und sich eine Auszeit gönnen, damit die Schmerzen wieder gehen. Wir verbrachten ein paar Tage mit Lesen, Kochen, Essen, Schlafen und nichts tun…es war richtig schön…denn so langsam merken wir, dass die langen Distanzen und das Reisen etwas müde macht. 




Unsere nächste Etappe führt uns an die Küste von Victoria. Entlang der berühmten Great Ocean Road, und immer weiter nach Süden. 


Die blau markierte Küstenlinie zeigt die 240 km lange Great Ocean Road an.


Great Ocean Road 

Von Melbourns Aussenbezirk, fahren wir 100 km nach Torquay. Ab Torquay führt uns die Great Ocean Road eine 240 km lange Panoramastrasse entlang der Südküste bis zum Städchen Warnambool. Die Great Ocean Road gilt als eine der schönsten Panoramastrassen der Welt. Man kann sie an einem Tag abfahren, doch wir gehören zu den Geniessern und machen daraus zwei. 


Bucht an Bucht, Sandstrand an Sandstrand entlang der schönen Great Ocean Road



Sandlagune bei unserem Campingplatz



Riesige Mammutbäume säumen diesen Strandabschnitt, und ich fand am Boden hübsche Zapfen



Aussichtsplattform Great Ocean Road 



In der Ferne der weite Ozean und auf den Hügeln saftiges Grün für die Schafe. 


Die Great Ocean Road so könnte man meinen ist eine reine Küstenstrasse. Nein, sie führt uns immer wieder weg von der Küste über kruvenreiche und steile Hänge hinauf und hinunter, über saftige Wiesen Landschaften. Durch dichte Regenwälder mit uralten Bäumen die nach Eukalyptus duften. Unsere Blicke gehen automatisch hinauf zu den Bäumen, vielleicht sehen wir einen Koalabären. 

 

Tropischer Regenwald mit duftenden Eukalyptusbäumen



Leuchtturm am Split Point bei Lorne, entlang der Great Ocean Road



Gipsons Steps - Die Stufen, sie führen hinab zum Strand - Great Ocean Road -



Traumstrand am Gibsons Step - Great Ocean Road -


Twelve Apostles (Great Ocean Road)

Die berühmten Twelve Apostles (zwölf Apostel) liegen im Port Campbell Nationalpark. Über Jahrtausende hat die Ozeanbrandung an den mächtigen Kalksteinablagerungen dises 43 km langen Küstenabschnitts tiefe Einbuchtungen und zahllose Felsformationen herauserodiert. Mehrere Strässchen führen zu Aussichtsplattformen und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. 

In einer Studie wurde festgestellt, dass jährlich zwischen 6,5 und 7,5 Millionen Besucher in die Region der Great Ocean Road besuchen und bis 2030 weitere 2,4 Millionen hinzu kommen werden. Es werden vorwiegend Chinesische Touristen sein. Schon jetzt ist ein starker Aufwärtstrend zu beobachten. 80% der Besucher sind asiatischer Herkunft. 


Felsformationen der Twelve Apostels in der schäumenden Meeresbrandung 



Bis zu 60 m hohe Kalkstein-Felsformationen - die Zwölf Apostel -



Über die letzten Jahrzehnte sind vier Kalksteinformationen der zwölf Apostel eingestürzt. Der letzte im Jahr 2016 



Wanderung der Ameisen auf dem Gebirgskamm bis ganz nach Vorne zur Aussichtsplattform 



Vorne im Bild sieht man die Überresten der eingestürzen Felsen der zwölf Apostel 



Auf dem Parkplatz finden wir mehrere AC Cobra-Replicas. Mein Herz schlägt höher, dies ist seit meiner früher Jugend mein Lieblingsauto. Man möchte am liebsten einsteigen und losbrausen. 



Loch Ard Gorge - Great Ocean Road -



Zwischen Parkpltz und Küste Loch Ard Gorge ein versteckter, uralter Friedhof. 



Ein Schiffswrack soll hier liegen, sehen kann man allerdings nichts mehr. - Great Ocean Road -






London Arch Felsformation - Great Ocean Road -



Victoria Coast 2

sieht aus wie in Ägipten ist aber eine Kalksteinformation an der Great Ocean Road








Weitere Kalksteinformationen





Eine wirklich schöne und empfehlenswerte Route ist die Great Ocean Road. Eine tolle Strecke die mit vielen Aussichtspunkten gespickt ist. Wo man bequem parken, und in Ruhe die Sehenswürdigkeiten abwandern und besichtigen kann. Allerdings ist jetzt noch Vorsaison, und der Strassenverkehr hält sich in Grenzen. Der Wettergott schickte uns für den wichtigsten Streckenabschnitt die Sonne. So konnten wir doch ein paar tolle Aufnahmen schiessen. 

Die Great Ocean Road endet in Warnambool doch die letzten 120 km bis Warnambool führen uns abseits der Küste. 


Blumenpracht am Wegrand 


Bundesstaat Victoria 

In Warnambool, der letzten Stadt an der Great Ocean Road übernachten wir. Frühmorgens weckt uns die Kälte. Das Thermometer zeigt 05°C an. Die Duschräume sind eiskalt, doch das Wasser ist zum Glück heiss. Nach einer ausgedehnten Heissdusche sind wir wieder warm und kommen in die Gänge. Eine Tasse heissen Kaffee und los geht’s. Heute ist Sonntag, wir freuen uns schon auf den ausgedehnten Brunch. Eine Bäckerei im Ort hat schon offen und es duftet herrlich nach frischen Gipfeli. Mit Vollkornbrötli, Sesamsemmel, Gipfeli und Scones verlassen wir Warnamool. 


Herrliche Blumen am Wegrand 


1’000 km Südwärts 

Unsere Route führt uns weitere 1000 km im Südlichen Australien auf Asphalt mit dem Ziel Cape Jervis. Wir fahren an riesigen Schaf-und Rinderherden vorbei. Die Landschaft besticht mit riesigen Flächen von Baumschulen, ausgedehnter Landwirtschaft, Wetlandbereiche mit Gräsern, Schilf und Wasser. Zwischendurch tropischer Regenwald mit duftenden Eukalyptusbäumen. Winzige Wohnsiedlungen oder einzelne Bauernhäuser, sonst nur menschenleere Landschaft bis zum Horizont. 

Bäume die uns an Broccoli erinnern 


Von Victoria nach South Australia


Campingplatz Southend on Sea

Eine Info-Tafel am Strassenrand sagt uns, dass wir keine Früchte, Gemüse, Erde oder Samen in den Bundesstaat Sout Australia mitführen dürfen. Nein, ich werfe jetzt nicht meine Mangos und die Äpfel aus dem Fenster. Aber schön zu wissen, dass wir soeben die Bundesstaatsgrenze von Victoria nach South Australia passiert haben. 

Southend on Sea, Aussicht vom WoMo auf den Strand 

Unser nächste Campingplatz liegt demnach bereits in South Australia und heisst Southend on Sea. Traumhaft gelegen, direkt am Meer. Weitab vom Tourismus, sehr ländlich, verschlafen - gar nichts los. Die Möwen wecken uns früh am Morgen mit ihrem Gekreische auf. Wir blicken mit dem Kaffee in der Hand direkt aufs Meer hinaus und geniessen die Ruhe. 

Riesen Süsswasser Lobster am Strassenrand 

Von einem Tag auf den Anderen zeigt sich die Landschaft wie verwandelt. Steppenähnlich und trocken sind die flachen Ebenen an denen wir vorbeifahren. Grasland mit kleinwüchsigen Büschen, die in sengender Sommerhitze überleben müssen. Schaut man auf die andere Strassenseite sieht man Schafherden und Kühe friedlich grasen. Trockene Salzseen zieren die Landschaft mit weissen Flecken zwischen kleinen Büschen. Bis hin zu pinkfarbenen Flächen ändert sich die Szene der Landschaft erneut innert wenigen Minuten. Ein Naturschauspiel das wir mit grossem Interesse verfolgen.



Blumenpracht am Wegrand 

Wir erreichen die ersten Weinbaugebiete. Sie erstrecken sich über weite, grosse Flächen bis zu leicht ansteigenden Hügeln. Wir fahren durch die Fleurieu Penninsula. Auf der Halbinsel erstreckt sich das Weinbaugebiet McLaren Vale mit 88 Weingütern. Zwischen den Weinanbaugebieten goldgelbe Weizenfelder die wie riesige Teppiche bis zum Horizont reichen. Auf der Ostseite passieren wir Victor Harbour, bis wir zum Städtchen Port Elliot kommen, wo wir wieder direkt am Meer übernachten. 




Salzsee 


Feuchtgebiet mit einem Fluss der sich durch die Gegend schlängelt 


Die ersten Traubenanbaugebiete 


Der „Pink Lake" Salzsee bei der Ortschaft Meningi 


Wunderschönes Lama 


Diese pinkfarbenen winzigen Blümchen vermehren sich wie einen Teppich in dieser trockenen Gegend 


Am Strand beim Campingplatz Port Elliot, es ist kalt mit 30 Knoten Wind

Am nächste Morgen fahren wir die 50 km von Port Elliot nach Port Jervis. Dort wartet bereits die Fähre auf uns die uns nach Kangaroo Island führt. 

Port Jevis mit der wartenden Fähre. Gerade noch Zeit um kurz etwas zu Essen, bevor es weiter geht.


Wir berichten demnächst von Kangaroo Island.

Herzliche Grüsse Nadine & Tomas 





eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012