Kakadu Nationalpark                                                         September 2017


Wo befinden wir uns: 


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Die Form eines Schmetterlings haben die drei nebeneinanderliegen Nationalparks auf der Karte. Der Litchfield-, Nitmiluk-, und der Kakadu-Nationalpark. Letzter befinden sich 170 km östlich von Darwin im Northern Territory und umfasst ein Gebiet von ca. 20’000 Quadratkilometern. Wir folgen dem Strassenverlauf vom Stuart Highway der in einem weiten Bogen alle drei Nationalparks umfasst. Biegen in den Kakadu Highway ab, der uns schliesslich zum Park führt. Die Park’s befinden sich im Besitz der Aborigines. Wir zahlen pro Park eine Gebühr von 40 Dollar p.P. Dafür werden wir mit einer einmaligen Fauna und Flora belohnt. 

Kakadu Nationalpark 

Eine der wohl am schönsten gelegenen Campingplätzen im Kakadu Nationalpark ist die Gagudju Lodge Cooinda, nahe am Billabong und den Yellow Waters. Inmitten riesigen Bäumen, Palmen und Büsche stellen wir unseren Camper in den Schatten eines Baumes, wie eine Oase im Paradies.  

Gagudju Cooinda Lodge mitten im Dschungel ist für drei Tage unser Zuhause

Yellow Waters Billabong Flussfahrt zum Sonnenaufgang 

Treffpunkt an der Busshaltestelle ist 05:20h wir schlürfen schnell unseren Kaffee im WoMo. Mit 150 anderen Touristen begeben wir uns zum Bus und werden nach kurzer Fahrt am Steg ausgeladen und in drei wartende Boote verteilt. Wir erlebten eine sehr angenehme und schöne Flussfahrt in den frühen Morgenstunden. Man hat uns schon vorgewarnt, dass wir sämtliche Ausflüge und den Camping vorbuchen sollen. In der Tat der Rat war angebracht, es hat sehr viele Touristen. 

Der Kakadu-Nationalpark gilt aufgrund seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt als einer der schönsten Nationalparks in Australien. Er befindet sich in der Alligator Rivers Region des Northern Territory. 

Der Kakadu-Nationalpark wurde wegen seines herausragenden natürlichen und kulturellen Werts in die Liste der Unesco sowohl als Weltnaturerbe als auch als Weltkulturerbe aufgenommen. Der Park enthält eine der schönsten und umfangreichsten Sammlungen von Felsmalereien der Welt – ein Hinweis darauf, wie lange schon die Verbindung der Ureinwohner mit diesem Gebiet währt. Im Park befinden sich großartige Landschaften, von den wild-rauen Sandsteinflanken des Hochplateaus über die weitläufigen Waldgebiete bis zu ausgedehnten Feuchtgebieten. Der Nationalpark schützt auch das gesamte Einzugsgebiet eines großen subtropischen Flusses, des South-Alligator-Flusses, und Beispiele aller Habitatarten des Top Ends von Australien.

Der Park ist eine Kulturlandschaft, der nach dem Glauben der Ureinwohner deren spirituelle Vorfahren in der Schöpfungszeit („Creation Era“) Gestalt verliehen: Sie durchwanderten das Land und schufen auf ihrer Reise die Landschaftsformen, Pflanzen, Tiere und Bininj/Mungguy (Ureinwohner). Sie lehrten die Bininj/Mungguy, wie sie leben und wie sie das Land pflegen sollten. Der Park wird jetzt von seinen traditionellen Eigentümern, den Aborigines, und den Mitarbeitern von „Parks Australia“ gemeinschaftlich verwaltet. Sie streben an, die Interessen der traditionellen Eigentümer zu schützen, das Kulturerbe des Parks zu bewahren und Besucher des Parks anzuregen, von seinen Angeboten mit Respekt vor der Natur und der Tradition der Ureinwohner Gebrauch zu machen.

Fogend; Die schönsten Eindrücke und Bilder vom Yellow Waters- und Billabong Fluss im Kakadu-Nationalpark 

 















Vorne sieht man die Füsse der Jungen die im Gefieder versteckt sind 






Salty





















Nach einer wundervollen Flussfahrt auf dem Yellow Waters und Billabong geht es zurück zur Lodge. Zur Stärkung nach so vielen wundervollen Eindrücken gibt es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und somit einen schönen Abschluss zur Morgen-Flussfahrt. 

Wir geniessen jede Stunde in diesem wundervollen Kakadu Park. Unser Zeitplan sagt uns aber, wir müssen weiter. Wir bleiben noch eine Nacht und fahren am frühen Morgen weiter. Auf dem Weg aus dem Kakadu Park passieren wir die berühmten und weltbekannten 


Nourlangie Felsmalereien der Aborigines 


Einen Besuch lohnt sich sehr. Wir erreichen nach etwa 90km Nourlangie. Drei Wege plus einen Rundweg führen uns zu den weltberühmten Nourlangie Felsmalereien. 

Wissenswertes über die Felsmalereien

Die Felsbildkust der Aborigines soll 50 000 Jahre oder älter sein. Ihren Anfang nahm sie mit der Phase der Objektabdrücke. Wurden vor etwa 20 000 Jahren Menschen und Tiere noch naturalistisch dargestellt, ist der nachfolgende Stil sehr viel abstrakter. 






Felszeichnungen wurden aus verschiedenen Gründen angefertigt: um eine geistige Verbindung zu Tieren herzustellen, religiöse Zeremonien zu dokumentieren oder Szenen aus der Traumzeit festzuhalten. Somit sind die Bilder auch überliefertes Wissen einer schriftlosen Gesellschaft. 

Um 15 000 v.Chr. erfolgt eine weitere Schematisieren. Gestalten werden nur noch in Strichstärke, aber mit deutlich sichtbarer Haartracht und Waffen dargestellt. In der Phase der Symbolismus wird die Form der Yams-Frucht auf Menschen oder Tiere übertragen, erkenntlich an den federartigen Fortsätzen dieser Wurzel. 

Vor etwa 7000 bis 9000 Jahren wurden die Täler des Alligator River als Folge des Meeresspiegelanstieges zunehmend überflutet. Neue Tiere wie der Barramundi (Fisch) und das Leistenkrokodil tauchen im Lebensraum der Aborigines auf und erscheinen in der Felskunst in einer Art neuem Realismus. Wie auf einem Röntgenbild (Röntgenkunst) sind die innderen Organe und der Knochenbau dargestellt. Danach verlieren einige Künstler das Interesse an anatomischen Details und unterteilten den Körper rein dekorativ. Bis heute werden beide Stile benutzt. 






Als bislang letzte Phase der Felsmalerei im Park gilt die soganannte Kontaktzeit (contact art). Neue Gegenstände erscheinen in der Kunst: die Prahus der Makassaren - und die Gewehre des weissen Mannes. 

Diese Felskunst befindet sich in der brühmten Anbangbang Gallery, einer der Orte wo wir vorbei kommen




Namarrgon, Symbolisiert der Blitzmann rechts aussen.                                                                                Namarrjog, in der Mitte, er hat mit seiner Schwester das Inzest Gesetz der Aborigines gebrochen und wurde später zu „Gingah“ dem grossen Salzwasserkrokodil. 

Ob die Felskunstmalereien mit den jeweiligen Kunst-Phasen übereinstimmen, kann ich anhand der Bilder nicht bestimmen. Keine Haftung bitte…


Nitmiluk - Nationalpark 

Nach weiteren 300 Kilometer durch den Wald, erreichen wir den Nitmiluk Nationalpark. Er ist der letzte der drei Parks im Zeichen des Schmetterlings, den wir besuchen. Schluchten und Wasserfälle zeichnen diesen Park besonders aus. Es ist Trockenzeit und die sonst rauschenden Bäche und riesigen Wassermassen die in grosse Pools stürzen und zum Bade laden, sind nur kleine Rinnsale. Wir beschränken und also auf eine Bootsfahrt auf dem Kathrine Fluss. 

Reception in der Cicada Lodge ist sehr schön gestaltet

Besucher Restaurant und Lounge in der Cicada Lodge. Mit Blick über den Baumwipfel wo die Flughunde hängen. 



Der Zeltplatz ist sehr gross mit sehr wenigen Campern. Wieder eine parkähnliche Anlage die wir mit hunderttausenden von schlafenden Flughunden teilen, die an den Bäumen hängen und einen üblen Geruch verbreiten. 

Millionen von schlafenden Flughunden auf dem ganzen Lodge Gelände 

Flughunde im Schafsack. Sie schlafen und kacken den ganzen Tag. Ein Regenschirm ist im Park empfohlen…ist kein Witz.

Mit zwei Füsschen halten sie sich an einem Ast fest, schlagen sich ihre Flügel über den Kopf und pennen. Sie sind süss.

Auch zu zweit ist es mal ganz nett so zwischendurch. 

Wir buchen unsere Flussfahrt für den nächsten Tag und gehen früh in die Koje. Die Fahrt auf dem Katherine Fluss ins ganz nett aber für die 90.- Dollar pP haben wir mehr erwartet. Kein richtiger wow Effekt. Rechts und links ragen die roten Felsen der Kathrine Schlucht bis 100 meter in die Höhe. Insgesammt 13 Schluchten gibt es hier doch wir besuchen nur zwei. Es gibt wie in allen Parks unzählige Wanderungen für jeden Geschmack. Uns ist es jedoch bei 35°C viel zu heiss zu Wandern. Wir haben grosse Distanzen in den nächten Tagen vor uns, wir lassen uns im WoMo nieder und geniessen das süsse Nichtstun. 

Eindrücke aus der Katherine Schlucht:

Eine Gruppe Japaner am Paddeln - Frischfleisch für die Salty’s! 



Sonnenbad eines kleinen Salty’s







Wir fahren an Millionen von kleinen bis riesigen Termitenhügeln vorbei. 


Eine Wallaby-Mama mit ihrem Jungen im Beutel

wir sind wo was von entzückt…


On the Road again quer durch das Outback                              09.09.2017

Wie schon gesagt, haben wir nun eine lange Strecke von knapp 3’000 Kilometer Asphalt vor uns. Wir verlassen das Schmetterlingsdreieck der Nationalparks und somit auch das Northern Territory. Drei Wochen verbrachten wir eine wunderbare Zeit in der Roten Wüste und möchten am Liebsten nicht mehr weg. 

Ich frage mich gerade, warum einige Menschen nicht mehr in die Schweiz zurück wollen, wenn sie dieses Land erst einmal erlebt haben. Ja, ich kann diese Magie die dieser Kontinent ausstrahlt sehr gut nachvollziehen, sind wir doch erst drei Wochen hier und haben erst ein kleines Stück vom Land gesehen. Und peng! Schon hat es uns erwischt, ganz tief im Innern.

Trotz Abschiedsschmerz, wollen wir nun an die Ostküste von Australien. Unser nächste Ziel ist Port Douglas direkt am Fusse des Daintree Nationalparks und der Küste wo sich das Great Barriere Riff an der Ostküste Australiens entlang ausdehnt. 

Die Strassen führen uns quer durch das ganze Outback. Unser Plan, in 5 Tagen soll die Strecke zu schaffen sein. Wir halten an jeder Tankstelle und füllen den Tank des WoMo voll. Wasser und Proviant haben wir genügend dabei. Wir übernachten an billigen und staubigen Roadhous-Camping Plätzen. Doch es hat, WC’s und Duschen, was will man mehr. Wir zahlen inkl. Strom und Wasser um die 25 Dollar pro Nacht, da kann man nicht meckern. Ist ja auch nur zum Übernachten auf den endlosen Strassen wo es nichts als endloses Outback gibt. 


Ein Roadhouse wo wir übernachten

Wir wechseln uns reglmässig beim Fahren ab und trinken genügend Wasser. Die Nächte sind eher kühl bei 15°C, Die Tage werden trocken und heiss bis 37°C und es ist noch immer Winter- und Trockenzeit hier in dieser Gegend. 

Die Tage sind gefüllt mit endlosen Weiten wo wir bis zum Horizont sehen, mit Steppen, Grasland und Buschland. Mal mit, mal ohne Rinderfarmen. Mal mit, mal ohne Bäume. Die Wüste in ihrer Vielfältigkeit, ist extrem spannend. Zwischendurch Kilometerweite abgebrannte Flächen. Da und dort steigt eine Rauchsäule in den Himmel, wahrscheinlich ein kleiner Buschbrand. Sonst ist der Himmel in einem klaren Blau zu sehen, ohne eine einzige Wolke, ohne Kondensstreifen, einfach nichts, nur sattes Blau. Und diese Stille wenn wir mal aussteigen, ein warmer Wind weht uns durch die Haare, ein Hauch, sonst nur Stille. 

Manchmal denken wir daran, dass wir da draussen ganz alleine sind und keine Internetverbindung haben, keine Telefonverbindung, nicht mal ein SOS könnten wir absetzen. Macht uns das Angst? Nein eigntlich nicht. Dann denken wir an die Zeit auf der SeaBorne zurück, wenn wir Tag und Nacht segeln ohne jemanden anzutreffen, ohne Inseln oder Küsten zu sehen nur dieses satte Blau vom Meer und Himmel zu sehen und die endlosen Weiten bis zum Horizont. Wir nennen das Leben. 


Wir lieben diese endlose Weite, man sieht stundenlang in die Ferne und lässt die Gedanken schweifen


Seit nun drei Tagen sehen wir Tausende von Termitenhügel die das Bild prägen, mal mehr mal weniger. 


Auch farbige Tupfer gibt es im Outback



Auf unserer Strecke gibt es viel Unfälle mit Kühen. Man kann es sich nicht vorstellen, wie man eine Kuh anfahren kann. Doch die Road Trains mit ihren vier voll beladenen Anhängern haben wohl keine Chance auf den engen Strassen zu bremsen ohne sich selbst und die Ladung zu gefährden. Wir sehen wieder viel tote Wallabe’s und Kühe am Strassenrand. Es ist ein grausames Bild, diese Tiere in jedem nur erdenklichen Verwesungsstadium zu sehen. Vögel wie grosse schwarze Raben und auch Adler fressen sich an den Kadavern satt. 

Burke Willi’s Roadhouse 

Nach zwei Tagen Staub, Sand und trockenen Kehlen, passieren wir die Grenze nach 1500 Kilometern Asphalt. Wir verlassen das Northern Territory, es begrüsst uns auf einer grossen Tafel am Wegrand „Welcome to Queensland“.  

In Queensland ist die Landschaft nicht anders als bisher. Als wir jedoch Mount Isa passieren verändert sich alles. Von flachen Ebenen steigen die Strassen nun an in passänliche Höhen. Wir schleichen auf Asphalt durch eine nie endend wollende Bergkette und eine hügelige Landschaft den Berg hinauf und wieder hinunter. 

Wir berichten weiter wenn wir die Ostküste erreicht haben. Bis dahin herzliche Grüsse.

Nadine und Tomas





eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012