Townsville Queensland                                                      September 2017


Wo treiben wir uns gerade rum: 

In Townsville. Eine Stadt an der Ostküste in Queensland, 500 km Südlich von Cairns. Unser Biorhythmus meldet sich. Eine Pause bitte. So bleiben wir hier geschlagene 7 Tage und rasten. Eigentlich viel zu lange, ein langer Weg, und viele Sehenswürdigkeiten liegen noch vor uns. 

Townsville


Wir durchstreifen Townsville eine moderne Beton-Stadt, da und dort sind noch schön renovierte Kolonialbauten zu finden. Die Stadt wächst immer weiter, und wird grösser. Wohngebiete im Aussenbezirk werden aus dem Boden gestampft mit Hunderten von identisch gebauten, eng aneinander liegenden Einfamilienhäusern in Rhei und Glied. Da und dort kleine auf den Besitzer abgestimmte Disigner-Anpassungen. Haus, Garage für 1-2 Autos, kleiner Vorgarten mit kurz gestutztem Rasen. Wirkt sehr Amerkikanisch auf uns. Eigene Shop’s und Supermärkte, Trainingscenter und Tennisfelder, Schule und Kindergarten, es ist alles da für diese eine Siedlung, oder eher ein autonomes Dorf. Da uns unser Navi wieder einmal veräppelte fuhren wir die kilometerlangen Strassen in diesen Siedlungen ab. 


Warnschilder an jedem Strandabschnitt zu sehen. 

Da vergeht einem das Baden und Schwimmen ganz schnell. Zwischen Oktober und Mai können in allen Buchten Würfelquallen im Wasser sein. Man sieht sie nicht. Sie sind winzig klein und haben Meterlange Tentakeln, auch die sieht man nicht. Wenn sie Nesseln kann ihr Stich absolut tödlich sein. Die Australier haben sich dazu etwas einfallen lassen. Es gibt einen grossen künstlich angelgten Naturpool der mit Salzwasser gefüllt ist, aber keine giftigen Lebewesen birgt. Badevergnügen ohne Ende. Besser als Chlorwasser ist das Salzwasser allemal. 



The Strand, heisst die kilometerlange Strandpromenade in Townsville. Eine schön angelegte Promenade dem ganzen Strand entlang mit Palmen und uralten Bäumen, dickem flauschigem Rasen wie ein Teppich mit lauschigen Ecken, Pavillone, Memorials und kleinen Statuen, Springbrunnen usw. usw.   Alle paar 100 Meter einen Kinderspielplatz und nicht zuletzt einen grossen Kinder-Wasserpark. Bänkli und Hunde-Kacksäckli Stationen wie es in der Schweiz etwa auch gibt.. Top sind die voll eingerichteten Barbecue Stationen. Alle paar Meter finden wir mit Gas betriebe Kochstellen inkl. Wasseranschluss. Daneben Tische mit Bänken unter einem hübschen Dach. Gepflegter Rasen zum rumlümmeln, spielen und für das Pick Nick am Strand.  Alles da was man für einen unbeschwerten Nachmittag mit der Familie und Freunden am Meer mit schöner Aussicht braucht. Das hat uns sehr beeindruckt. Der örtliche Lions Club lässt grüssen.



Weniger hat uns das Bevölkerungswachstum beeindruckt. Die Zahlen steigen rasant. Ist Townsville schon fast bei 200 000 Einwohnern angelangt. Das wegbuddeln von Flächen und Sand hat zur Folge, dass der Sandstrand so langsam davongespült wird. Die ganze Uferpromendade ist gefährdet. Der gesamte Strandabschnitt wurde mit dicken Sandsäcken etwa 3 meter hoch zugemauert. Mit Sand wurden die Säcke zugedeckt und kleine Kletterpflanzen angebaut. Und trotzdem spült es bei jeder Flut neuen Sand weg. Man sieht am Strand die zerrissenen Sandsäcke die sich so langsam auflösen. Die Uralten Bäume die nahe am Wasser stehen sind bedroht genau wie die Gehwege und Strassen.  

Riesige Ficus Benghalensis Bäume säumen den Weg am Strand entlang 


Reef HQ weltgrösstes Aquarium 


Mitten in der Stadt ist das weltweit grösste, künstlich angelegte Korallenriff mit Fischen und Korallen aus dem Great Barriere Riff. Mit ein Grund warum wir Townsville als Zwischenstop gewählt haben. Nachdem uns unser TomTom Navi schon wieder veräppelt hat, fanden wir Reef HQ nicht. Mit dem Auto nicht, zu Fuss nicht.. ja das kann doch wohl nicht sein. Leicht entnervt wieder im Auto fanden wir es dann schliesslich, aber eher zufällig! Unsere TomTom Navi-Schlampe wie sie Tomi jetzt nennt hat es künftig sehr schwer und nichts mehr zu berichten…Mein spanischer Such- und Spürhund findet nämlich alles auch ohne Navi. 

Gigantischer Schaufel-Nasen-Rochen heisst dieses Ding und sowas haben wir noch nie gesehen. 

Am besten hat uns der Wassertunell gefallen. Wo die Fische über einen hinweg schwimmen. Wieder einmal haben wir einen lang vermissten Kamerad getroffen. Ein kapitaler Bursche von einem Napoleon der hier herudümpelt. Schwarzspitzen Riffhaie, Leopardhai und Katzenhaie sind alle auf dem Tablett serviert worden. 

Tomi im Tunell Riff 


Das Korallenriff sieht sehr autentisch aus. 


Hier ein dicker Brocken von einem Steinfisch 


Daisy 

Das ist Daisy. Sie ist im Schildkröten Hospital in Townsville neben dem Reef HQ Aquarium einquartiert in riesigen Becken und wird gesund gepflegt. Gefunden wurde sie vor Heron Island Queensland. Sie ist fast 100 Jahre alt und darf bald wieder in die Natur zurück. Viel mehr als Parasitenbekämpfung, Fütterung, Stuhluntersuchung und Pflege kann man eigentlich nicht tun für die Schildis. Es gibt eine Hotline für Schildkröten in Not und einen Spendenfonds an dem man sich beteiligen kann.


Auch dieser kleine Prachtskerl darf bald wieder in die freie Wildbahn. 


Gelernt haben wir bei der Schilkrötenpflegerin, dass der Schildkrötenpanzer nicht nur aus einer leeren Schale besteht, sondern ein richtiges Skelett besitzt. Es besteht aus einem Rückgrat das in der Mitte des Panzers vom Kopf bis zum Schwanz hin mit Wirbeln wie bei einem Menschen verläuft. Von der Mitte aus sind Rippen in der Form des Panzers gebogen nach Aussen hin verlaufend. Schwänzchen haben Weibchen wie Männchen. 


Stadtrundfahrt in Townsville 

Blick über den Yachthafen in Townsville


Für unsere Seglerfreunde…ein richtig schönes Bastlerschiff im Yachthafen von Townsville 


Schöne Bauten aus der Kolonialzeit 


Parkanlage Strandpromenade 


Strandpromndade 




Hausberg von Townsville > Castle Hill <

Der schönste Aussichtpunkt von Townsville ist Castle Rock. Ein fantastischer Rundumblick begeistert.  

Tomi auf dem Gipfel. Eine Aussichtplattform auf dem 268 m hohen Castle Hill, mit herrlichem Blick auf The Strand Promenade und die umliegende hügelige Landschaft. 


Die Vorgelagerte Insel im Hintergrund ist Magnetic Island. Beliebt für Tagesausflüge. 


Quer durch Townsville fliesst der Ross River mit je einem Stausee am oberen und mittleren Fluss-Verlauf. 


Ausblick auf den Frachthafen und einer der beiden Yachthäfen. 


Das ist die „Adrenalin" unser Tauchboot für den Wrack Tauchausflug. 

Leider wurde uns wegen einer unvorhergesehenen Reparatur am Tauchboot am Vortag abgesagt. Da stieg unser Adrenalin auch mal kurz in die Höhe! Das kam uns denn wirklich sehr ungelegen, zu doof, haben wir nun schon Tage mit Warten verbracht. Die Adrenalin bietet die begehrten Tauchgänge nur zwei Mal die Woche an. Frühere Termine waren alle ausgebucht. Wir hoffen, dass wir unterwegs noch Gelegenheit haben, am Great Barriere Riff zu Tauchen. Der Zeitplan ist eng, wir fahren dann mal los statt zu Tauchen, sehr schade. 


Airlie Beach 

Hiess unser nächster Stop. Der quirlige Touristenort, Marina und Yachthafen sowie „ Tor zu den Whitsunday Islands“. Ein „must see“ auf unserer Route. 


Airlie Beach mit vielen Yachten vor Anker


Zielsicher fanden wir im 2. Anlauf unseren Campingplatz in Airline-Beach. Von der SeaBorne zur SeaBreeze, das ist uns sehr sympathisch. Wir finden denn auch den allerletzten Platz für ein Wohnmobil von unserer Grösse. Wir buchen für drei Nächte und machen uns sofort über die Prospekte her, die uns die freundliche Dame an der Reception aushändigt. Wir suchen und finden schnell das Passende. Tauchgang am Great Barriere Riff, im Whitsunday Nationalpark. Ausflug zum Whitehaven Beach am Land. Wir buchen für den nächsten Tag unsere Tour und freuen uns tierisch, dass alles so reibungslos geklappt hat. 


Campingplatz SeaBreeze 

Eines der mietbaren Cabin, als Alternative zu Wohnwagen, Camper und Co. 

Der perfekte Tag

Wir packen Badehose und Neopren ein und lassen uns am frühen Morgen vom Campingplatz zum Hafen chauffieren. Wir schiffen auf dem Motorboot Mantaray ein. Die freundliche Crew füllt uns mit Kaffee ab und die Fahrt zu den Whitsunday Inseln beginnt. Erster Stopp war die Butterfly Bay, wo wir endlich Tauchen gingen. 

In freudiger Erwartung ins Wasser springen

Unser Guide und nur wir zwei. Das Problem mit den Tauchlizenzen (die wir ja nicht dabei hatten, weil auf der SeaBorne vergessen) war ihnen ziehmlich schnurz. Wir füllten den medizinischen Zettel nach Gutdünken aus und schon ging’s ab ins Wasser. Der Russe Dimitri machte das Beiboot klar und wir düsten ans Riff. Mit einer rückwärts Rolle über Bord und unter uns war das Great Barrier Reef. 


Tomi ist sichtlich geknickt 

Die Sicht war miserabel! Unser Tauchgide pedalte uns voraus und wir hinterher. Nach 5 Meter war er nur noch als Schatten erkennbar. Nicht tiefer als 9 m tauchten wir. Die Sicht wurde immer schlechter, je tiefer wir kamen, alles grau in grau. So schwammen wir zwischen 3.5 bis 5 Metern herum. Eigentlich hätten wir gerade so gut Schnorcheln können. Wenig Fische, ein paar grössere Barsche haben uns hungrig angeguckt. Die Nemos haben sich in der schönen Anemone versteckt und nicht blicken lassen. Schöne Weichkorallen glitzerten im Sonnenlicht, die harten waren Pilzförmig. Viel ist abgebrochen und die Korallenbleiche sichtbar. Wir schwammen drei viertel Stunde um die gleichen vier Korallenköpfe herum, das war’s dann auch schon. Wir tauchten auf und waren mega mässig enttäusch. Warum das Wasser dermassen trüb ist, meinten die Guides. Seitdem im vergangenen März ein Zyklon vorüberzog, sei das Wasser trübe. Bei Mondwechsel kann es dann besser werden. Der Captain meinte; es ist immer trüb mal weniger mal mehr! 

Nach dem Lunch an Bord ging es weiter zm Whitehaven Beach. Dann wurden wir für den ganzen Tag mit einem fantastischen Strand entschädigt. 


Whitsunday Islands National Park 


Bevor Ihr die hammermässigen mega coolen Bilder sieht. Erst ein paar Infos wo wir sind und was die Whitsunday Islands sind. 

Blauschimmerndes Meer, subtropische Vegetation, versteckte Fjorde und einsame Traumbuchten - das Archipel der Whitsunday Islands. Das Archipel gilt als eines der besten Segelreviere der Welt und ist dank des vorgelagerten Great Barrier Reef ideal zum Schnorcheln und Tauchen. Über 1000 Inselchen, darunter ein paar der teuersten und exklusivsten Ferien Resorts. Eine der grössten und unbewohnten Inseln ist Whitsunday Island im Whitsunday Nationalpark. Natur pur ist, wenn man durch dichten Regenwald mit Flip Flops wandern kann der zu einer Aussichtsplatform führt, die uns eine magische und zauberhafte Aussicht auf den Whitehaven Beach gewährt. 

Sind die Fotos nicht einfach nur wundervoll? 

Whitehaven Beach macht seinem Namen alle Ehre, er ist der erste Strand in Australien der uns über die Massen begeistert. Er ist der schönste und berühmteste Strand in Australien. 











Sand und Untiefen ergeben diese Dünungen und farblichen unterschiede des Wasses. Man kann sie nur aus der Vogelperspektive sehen. Am Strand selbst sieht man diesen Effekt nicht. 



Aussichtsplattform auf den Whitehaven Beach 











Erinnerungen an die Malediven Inseln im indischen Ozean erinnert und dieser Anblick. 



Am Strand sammelte uns Dimitri wieder auf, zurück zur Mantaray. Zwei Stunden ging die Fahrt zurück nach Airlie Beach, wo unser Chauffeurin bereits auf uns wartete. Glückselig kehrten wir zum Campingplatz zurück. Wir erlebten einen tollen Tag und fielen happy in die Betten. 




Der Weg ist das Ziel


Am nächsten Morgen ging es an die erneute Routenplanung. Fast die Hälfte unserer Reisezeit liegt bereits hinter uns. Knappe 8’000 Kilometer sind wir gefahren. Nochmals soviel liegen vor uns. Unsere Interessen verschieben sich nun laufend ein wenig, so auch unsere Route. Nach dem Xten Regenwald hat man sie dann alle bald einmal gesehen. Wasserfälle haben wir sowieso schon lange abgehakt. Es ist Trockenzeit. Nationalparks gibt es in Australien bis zum Abwinken. Da müssen wir das was für uns am interessantesten ist nun herausfiltern. Strände und Buchten sind ebenfalls tabu. Den schönsten haben wir jetzt doch gesehen. Mut zur Lücke! Wir lassen Fraser Island links liegen. Die grösste Sandinsel der Welt. Dafür wäre eine Bullriding Action noch cool. Mal sehen ob wir was finden. 

Wir wollen in den nächsten Tagen Brisbane erreichen. Auch die Umgebung hat vieles zu bieten. Das heisst, wir werden einige Kilometer auf dem Asphalt unterwegs sein. 

Bis dahin wünschen wir Euch viel Vergnügen beim Lesen und Fotos angucken.                              Herzliche Grüsse Nadine & Tomas 

eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012