Turks- & Caicos Inseln                                                                            März bis Mai 2017


Liebe Familie und Freunde

Hier sind wir wieder mit unserem neuen Reisebericht mit vielen Bildern. 

Drei Monate verbrachten wir auf den Turks- und Caicosinseln im Nordatlantik. Der Kalender rückt unausweichlich in Richtung Ende Mai, bald müssen wir uns auf den Weg machen und die Inselgruppe verlassen. Wir sind schon fast zu Einheimischen geworden, man kennt bereits den einzigen Katamaran, der vor dem Schiffswrack in den Wellen tanzt. Das eine oder andere Mal bekommen wir Rabatt. Fischer bringen uns Conch-Muscheln und frisch gefangenen Lobster an Bord, den wir köstlich zubereiten und genüsslich vertilgen. Unsere letzten Gäste in dieser Saison sind Tina und Peter, sie schauen, staunen und geniessen…Wir erleben ein weiteres high light; frisch geschlüpfte Schildkröten…


Hier aber schön von Anfang an: 


Anfangs März 2017 sind wir auf dieser faszinierend, kleinen Insel Grand Turk angekommen. Wir liegen vor Anker am Strand von Govenor’s Beach. Der Ankergrund ist Sand und unser Anker hält perfekt. Wir suchten die Immigration und den Zoll am Fährdock, wie uns die Seepolizei mitteilte. Wir zahlten 50.- USD für das Einklarieren und 300 USD für die Fahrtengenehmigung, gültig für drei Monate. Die Beamten waren locker gestimmt und sie fragten uns über Dies und Das aus, was eigentlich für offizielle Amtsangestellte eher ungewöhlich ist. Wir plauschten herum, bis Tomi sämtliche Papiere im Doppel und dreifach ausgefüllt hatte. 

Die SeaBorne am schönen Ankerplatz vor Govenor’s Beach



Das Schicksal der „Mega One Triton“ -


Der 600 Tonnen schwere Frachter „Mega One Triton“ wurde vom Hurricaine Sandy 2012 an den Strand von Govenor’s Beach in Grand Turk geworfen. Unsere Aussicht von der SeaBorne ist also nicht nur der mega schöne Sandstrand von Govenor’s Beach sondern auch das Wrack der „Mega One Triton“. Der Name Triton steht für den griechischen Meeresgott; Sohn des Poseidon. Wir betrachten die Mega One Triton eher als ungwöhnliche Abwechslung, als dass es uns stören würde. Mehrere Versuche diesen „Schandfleck“ wie  die Einheimischen ihn nennen zu entfernen sind aus Oekologischen- und nicht zuletzt aus Kostengründen immer wieder gescheitert. Der ehamalige Öltanker, der seit 20 Jahren Baumaterial aus der Dominikanischen Republik hin und her schipperte liegt nun am Strand und rostet still vor sich hin. Uns bietet die ruhige Lee-und Hinterseite der Mega One Triton ein optimales Schlupfloch für einen von den Wellen geschützen und sehr ruhigen Landeplatz für unser Dinghy. Meistens können wir nirgend’s an den Strand weil die Wellen viel zu hoch sind. 

Grand Turk              

Obwohl die Inselkette der Turk- & Caicos Inseln bereits im Nordatlantik liegt, zählt man sie noch zu den Karibischen Inseln. Ein richtiger Geheimtip sind sie. Ein Ferienparadies für Ruhe suchende. Weit ab von Lärm und Hektik. Kleine Hotel’s und Bungalows sind diskret in die Landschaft eingebettet. Keines höher als die Palmen, denn das scheint dass Mass der karibischen Bauherren zu sein. Erfolgreich haben sie sich gegen den Bauboom von Hotelketten gewehrt. Das Hauptstädtchen Cockburn Town ist ein herrlich verschlafenes kleines Nest mit alten Häuser im schäbigen Kolonialstil. Es gibt so gut wie keine Kriminalität, die Menschen sind offen und freundlich und immer bereit für ein längeres Schwätzchen. Lange Sandstrände, Türkiesblaues und klares Wasser, angenehme Temperaturen, und eine Briese Passatwind lüftelt uns stetig entgegen. Grand Turk lädt uns ein, eine Weile abzutauchen.

Blick auf’s Meer von Cockburn Town

Wie der Name Turks- und Caicosinseln entstand. Namensbestandteil Turks; der Türkenhut! Eine Kaktus Art die „ Fez“ heisst und einen roten Fruchtkörper hat, den die Namensgeber mit der damals charakteristischen Kopfbedeckung der Türken „ Fez“ assoziierten. „Caicos“ leitet sich ab von der Bezeichnung „aya hico“ für „Inselkette“, welche die damaligen Inselbewohner, die Lucayaner der Inselgruppe gaben.

Wahrzeichen: Grand Turk-Kaktus ziert das Dach des neu gebauten Touristenzentrums. 


Coat of arms of the Turks and Caicos Islands.svg

Das Wappen der Turk- und Caicosinseln: Die Flügelschnecke (Conch), ein Hummer, und unten nicht etwa ein Federball wie wir ihn kennen, sondern der berühmte Fez Kaktus mit dem roten Hut, wie eben der Türkenhut. 

Karte Turks- und Caicosinseln

Ansicht der Turk-und Caicosinseln 

Die 40 meist unbewohnten Inselchen gehören zur Inselgruppe Turks & Caicos. Die grösste Insel ist Providenciales mit ca. 3’000 Einwohner. Mittel Caicos ist die zweit grösste Insel, sie ist unbewohnt. Grand Turk schliesslich bildet die Hauptinsel mit der Hauptstadt Cockburn Town. 

Ungefähr 153 km südlich der Turks & Caicosinseln liegt die Dominikanische Republik, 64km südwestlich die zu den Bahamas gehörende Inselgruppe Inagua, 65km nordwestlich die Insel Mayaguana der Bahamas, die beiden kleinen Inselgruppen bilden die südöstlichen Ausläufer der Bahamas.

Der gesamte Bereich innerhalb des Insel-Halbmondes ist ein Flachwasserbereich, der von Felsen, Riffen und Sandbänken gebildet wird. Das Wasser ist an manchen Stellen nicht tiefer als 1m. Für Schiffe praktisch unbefahrbar. Unsere SeaBorne hat 1.2m Tiefgang, wir segelten von Grand Turk nach South Caicos, weiter nach Ambergis Cays und French Cay (weiter westlich, nur noch als Punkt auf der Karte oben erkennbar) Wir nahmen den kürzesten, dafür untiefsten Weg, nach Providenciales (wird kurz  Provo genannt) durch das Flachwassergebiet, bis wir schliesslich in der South Side Marina in Provo ankamen.

….mehr lesen, weiter unten, unter South Side Marina …


Wir tauchen ab in die Unterwasserwelt von Grand Turk

Zahlreiche Tauchplätze sind auf unserem Kartenplotter gekennzeichnet. Bei näherer Betrachtung stellten wir mit Freude fest, dass die Tauchplätze mit weissen Bojen markiert sind. 26 Tauchbojen gibt es rund um Grand Turk. Sie halten die 12 Tonnen Last der SeaBorne perfekt aus und wir können jeweils an einer freien Boje andocken und direkt ab Boot tauchen, was für uns extrem komfortabel ist, besonders mit Besuch an Bord. 

Ich fotografiere unsere Tauchgänge, doch ist es in „Natura“ noch tausendmal schöner als auf den Bildern. 

Na dann mal Tschüss…

Barracuda immer in der Nähe von der SeaBorne anzutreffen

Schon nach dem ersten Sprung ins kühle Nass (26 Grad Wassertemperatur) eröffnet sich uns eine fantastische Unterwasserwelt. Höhlen, Steilwände mit Blick ins Blaue, Wrack’s, Canyon’s, Hügel und Korallengärten. Alle Tauchplätze haben schöne wohlklingende Namen und bei allen ist die Erkennung unter Wasser erstaunlich zutreffend. 

Blühende Weichkorallen im Gegenlicht 


Einige der vielen Tauchspot’s auf Grand Turk:

Mc Donald’s: 

Kaum abgetaucht erwartete uns nach wenigen Flossenschlägen eine Steilwand wo wir ins tiefe Blau des Atlantiks blickten. Der Bewuchs mit kleineren und grösseren Weichkorallen und einem Gewusel von vielen Fischen auf der Riffoberfläche war schön. Wir fanden bald darauf den Bogen des Mc Donald’s der über eine Sandfläche ragte. Wir schwammen ein paar Mal hindurch und genossen den Anblick. 

Madeleine und Rosita schwimmen unter dem Mc Donald Bogen hindurch. 


Black Forest: 

Sehr gespannt waren wir die schwarzen Korallen zu finden die es hier offenbar schon auf 12-25 Meter Tiefe zu sehen gibt. Normalerweise sind schwarze Korallen auf einer Tiefe von 60 Metern Zuhause. So tief tauchen wir mit unseren 12 Liter Tank’s mit dem üblichen Luftgemisch nie, zu gefährlich. Wir machen auch keine Dekompressions-Tauchgänge. Im Internet erfahren wir, wie die begehrten Schwarzen Korallen überhaupt aussehen, damit wir nicht an ihnen vorbeischwimmen! Nach landläufiger Meinung müssten Schwarze Korallen „schwarz“ sein. Sind sie aber nicht - nicht ausschliesslich. Sie reichen über eine Farbpalette von Weiss zu Orange, Braun bis zu Schwarz. Meist sind es filigrane Gewächse mit winzigen Dornen in einem Geflecht-Potpourri ineinander verschlungen. Andere wiederum sind weiss und grob Strukturiert wie kleine Arme die als Solitäre am Riff wachsen. Die orangen Korallen hingegen wachsen buschig und üppig über grössere Flächen und breiten sich wie einen Teppich aus. Andere sehen aus wie schwarze lange Federn. 

Wir sehen das erste Mal im Leben „schwarze Korallen“! Eine ganz wunderbare Erfahrung. 

Schwarze Koralle am Riff. 

Bei diesen Korallen sind wir allerdings nicht sicher, ob es sich um schwarze handelt. 

Schwarzer Korallenfächer am Riff

The roling Hill’s: 

Wir lassen uns vom Schiff ins Wasser plumpsen und wünschten uns sofort uns möge die Luft nie ausgehen. Wir kamen an ein Riff welches aus vielen aufeinander folgenden Wällen bestand. Dazwischen Sandflächen. Wir schwammen mal am Sand zwischen den Canyon’s entlang, mal auf den Wallkamm. Immer in Richtung Riffkante und tiefem Blau. Zuerst dachte ich mein Lungenautomat macht komische Geräusche. Ich horchte in mich hinein und lauschte; es waren Buckelwalgesänge die unser Ohr erreichten. Während unserem ganzen Tauchgang wurden wir von diesen wunderbaren Gesängen der Wale begleitet. Immer wieder den Blick ins tiefe Blau gerichtet in der Hoffnung einen Buckelwal zu sehen, drifteten wir wie im Delyrium dahin. Unsere Sinnesorgane waren bis auf’s Äusserste angespannt. Eine vielzahl von verschiedenen Fischen schwammen an uns vorbei, unsere Augen waren von so vielen Meeresbewohnern komplett überfordert. So ging uns schon bald die Luft aus und wir fanden auf Anhieb den richtigen Wall um zur SeaBorne zurück zu gelangen. Dieser Tauchgang war noch lange Tischgespräch Nummer 1 bis sich die Gemüter allmählich wieder beruhigt hatten. 

Eine riesige Königskrabbe perfekt im Korallenriff getarnt.

Madeleine schwebt schwerelos als Foto-Modell hinter einer Weichkoralle. Ich finde das Pic ist super geworden. 

Gesteinsformationen mit Weichkorallen-Bewuchs

Coral Canyon: 

Coral Canyon machte auch diesem Namen Ehre. Wir schwammen durch eine Vielfalt von weichen und harten Korallen in den schönsten Formationen durch die Canyons hindurch und zurück. Viele Fische wuselten umher. Tomi wollte wieder einmal ins tiefe Blau und so erreichten wir 37 Meter auf dem Tacho. Ich wollte wieder rauf, Tomi wollte noch bleiben. Belohnt wurden wir mit zwei grossen, dicken Lionsfischen. Dann tauchten wir gemächlich auf und dümpelten auf 12 meter den Canyon’s entlang zurück zur SeaBorne. 

Ein Lobster, sein Körper war so gross wie Tomi’s Unterarm. Ein schöner Bursche und sehr fotogen auf dem Präsentierteller.

Amphitheater: 


Wir hüpften ins Wasser, und nach wenigen Tiefenmetern eröffnete sich uns eine wundervolle Korallenlandschaft die sich um eine grosse runde Sandfläche erhob. Tatsächlich sah es wie ein Amphitheater aus, wenn mann von den Korallenblöcken auf die tiefer liegende Sandfläche hinab schaute. Kleine Canyon’s schlängelten sich ins Riff hinein und wieder hinaus. Wir schwammen der Rundung des Amphitheaters entlang und überquerten schliesslich die Sandfläche die mit hundeten Garten Eals gespickt war, die wie lange Würmer mit grossen Augen aus dem Sand lugten. Durch einen Canyon schwammen wir zwischen den Felsformationen ans Aussenriff wo es mehrere 100 meter Abwärts ging. Tiefes untergründliches Blau wenn mann in Richtung Ozean hinaus schaute. Das Steilriff ist schön bewachsen. Unter uns schwamm ein Schwarzspitzen Riffhai seine Route. Wir treffen auf Armesllänge eine Schildkröte, die am Riff etwas knabberte und sich durch uns nicht erschrecken lies und neugierig nach uns schaute. Sie war unser Superstar vor der Kamera. Beim nächsten Riff-Einschnitt schwammen wir wieder ins Innenriff zum Amphitheater zurück. Welch Faszination! 

Mister Turtle war ganz zahm und hatte keine Eile davon zu schwimmen, wir plantschten gemeinsam umher und wir durften sie sogar streicheln. 


The Cheef Ministry:

Trotz heftigem Wind und langen Atlantikwellen, die unsere SeaBorne Rock’n Roll tanzen liess, nutzten wir den einzigen sonnigen Tagesabschnitt zum Tauchen. Unser TG führte uns entlang einer Steilwand die im Sandboden endete. Die Sicht war trübe durch aufgewirbelten Sand. Wir trieben bei 15 Metern Tiefe durch das Riff. Schöne Felsformationen mit schönem und üppigem Bewuchs. Viele Fische wuselten um uns herum. Ein Nassaugrouper begleitete uns wie ein Hündchen auf unserem Tauchgang und liess sich von uns anlocken. Leicht enttäuscht zog er schliesslich ab, wir hatten kein Futter für ihn dabei. Viel Sand war durch die hohen Wellen an der Wasseroberfläche aufgewirbelt worden und trübte unsere Sicht. 

Der Nassau Grouper versteckt sich hinter einer Weichkoralle. Er macht Madeleine als Foto-Modell alle Ehre. 

 

Hafen Kino & Margarita auf Eis

Unser Ankerplatz: Wundervoller Govenor’s Beach vor dem rostigen Meeresgrott Triton

Wir liegen im Insel-Lee von Grand Turk. Das Wetter ist uns gerade gut gesinnt, das Wasser ruhig und friedlich. Am Handesldock geht’s bereits geschäftig her und zu. Immer am Sonntag wird die Insel mit frischen Lebensmitteln beliefert. Grosse und kleine Containerschiffe docken an, laden ab und fahren wieder fort. Riesige Kräne liften voll beladene Container durch die Gegend, sie sehen aus wie Spielzeuge. Die Sicht auf die einlaufenden Kreuzfahrtschiffe ist genial, wir haben alles gut im Blick. Es ist jedes Mal spannend zuzusehen wie zwei riesige Kreuzfahrtchiffe mit bis zu 7’000 Passagieren an Bord Morgen’s um 07:00h diese winzige Insel Grand Turk ansteuern. Selbst fühlt man sich wie ein Zwerg in einer Nussschale neben ihnen. Zu beiden Seiten des Dock’s sind sie jeweils fest gemacht. Der einzige Steg der ans Land führt, ist für den Ein- und Ausstieg der Passagiere. Eindrücklich diese Giganten. Zu sehen, wie mühelos sie manövrieren können und perfekt einparkieren. Kurz darauf öffnen sich der Bauch der Schiffe, es ströhmen Tausende sonnenhungrige Touristen an Land und verteilten sich auf der ganzen Insel. Das sonst so beschauliche und verschlafene Inselleben erwacht jäh aus dem Dornröschenschaf, die ganze Insel scheint zu vibrieren. Das ist unser fast Tägliches Hafenkino von unserem Ankerplatz aus am Govenor’s Beach. Immer wieder auf’s Neue sind wir fasziniert. Doch geniessen wir auch diejenigen Tage wo keine Handels- und keine Kreuzfahrtschiffe da sind. Dann bleiben die Randsteine von Grand Turk hochgeklappt und die Insel scheint im Dämmerschlaf dahin zu dösen. 

Welcome to Grand Turk Cruise Center - Margaritaville - 

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Dieses Cruise Center ist ein eigenes Dorf für Gäste der Kreuzfahrtschiffe am Sandstrand. 

Margarita Ville auf Grand Turk ist ein Vergnügungs-Dorf für Passagiere der Kreuzfahrtschiffe.

Wir parkierten unser Dinghy am Strand von Govenor’s und schon sind wir mitten in Margaritaville. 

It’s Party Time! 

Wir mischten uns unter die sonnenhungrigen Badegäste und flanierfreudigen Shopper von den Kreuzfahrtschiffen und liessen uns im karibischen Rhytmus durch Margaritaville treiben. Fast Food, Local Food, Sea Food, viele Restaurants und Baren laden die Gäste ein, sich eine Sonnenliege zu mieten und es sich unter dem Sonnenschirm oder an der Margarita Bar bequem zu machen. 

Die Ladies vor der Raumkapsel 

Bei der Nasa Ausstellung mitten in Margaritaville treffen wir John Glenn an. Jener Astronaut, der 1962 als erster Amerikaner die Erde in einem Raumschiff umkreiste und anschließend hier kurz vor der Küste Grand Turk im Wasser landete.


Die riesiegen Kreuzfahrtschiffe im Hintergrund

Der Türkenhut-Kaktus das Wahrzeichen von Grand Turk ist überall anzutreffen


Eine eisgekühlte Margarita muss schon sein in Margarita Ville, oder nicht?

Missbrauch des Schweizer Kreuzes oder wie sieht Ihr das? 


Super lecker war der Lobster an der Local Bar in Margarita Ville


Einige Passagiere sind schon gegangen, so langsam leerte sich der Strand in Margarita Ville 



Shopping in Margaritaville: Unzählige Läden bieten alles erdenklich und „unnötige“ für den verwöhnten Badegast an. Vom Flip-Flop-Reparier-Shop zum Juwelen-Händler bis hin zum Kokosnuss-Rumpunsch in der Koksnussschale am Strand ist einfach alles zu haben. Auch heiratswütige Paare können sich in Margaritaville’s Chappel das Jawort geben und sich danach im Brautkleid duch die Flaniermeile wälzen. Wir mischten uns für einen Tag unter die Menschen in Margarita Ville und genossen Essen, erfrischende Margarita’s, ein kühles Bad im Meer und freundliche Menschen. 


Nachmittags um 15:00h hupt das Kreuzfahrtschiff, die Passagiere müssen an Bord zurück. Margarita Ville leert sich nun immer mehr, um 17:00h ist die Show vorbei, die Liegestühle werden eingesammelt. Es wird aufgeräumt und geputzt. Die Randsteine werden hoch geklappt und es kehrt bald eine lethargische Ruhe ein wenn das letzte Schiff den Steg verlässt. Die Beschaulichkeit der Insel kehrt zurück. Die Uhren ticken fortan wieder im karibischen Rhythmus. 

Aussicht auf unsere SeaBorne vom Pillroy Beach

Dinghy - Dinghy - Dinghy und immer wieder das Dinghy 

Alle paar Tage änderte das Wetter und auch die Winde. Mal kommt der Wind bis zu 30 Knoten von Ost-Nordost, mal von Nord oder Ost oder auch mal von Süd. Vom Traumtag mit wenig Wind und Welle und viel Sonne bis zum Regentag mit sehr hohen Wellen, stürmischen Winden und dicken Wolken. An solchen Tagen wird es ungemütlich und rollig am Ankerplatz. Wir wechselten ständig unseren Ankerplatz. Mal ist es Govener’s Beach mal weichen wir aus nach Gib’s Cay. Riesige Wellen pflügen sich dem Sandstrand entgegen und überschlagen sich bis sie schliesslich im aufgewühlten Sand den Rückzug ins Meer antreten und von neuem wieder anrollen. Grosse Wellen die aus verschiedenen Strömungsrichtungen kommen, bauen sich auf und rollen immer auf Grand Turk zu, seltsam. Meistens kommen die Wellen aus der Windrichtung. Hier ist dem nicht so. Die Wellen kommen seitlich oder von hinten entgegen der Windrichtung. 

Wir wollen an’s Land und finden keinen Dingisteg auf ganz Grand Turk. Obwohl es mehrere grössere Stege gibt. Alle Strege bis auf das Zuliefer-Dock für Containerschiffe sind komplett desolat und unbrauchbar. Wahrscheinlich durch einen Hurricane beschädigt und nicht wieder in Stand gestellt worden. Am Zuliefer-Dock neben den grossen Frachtschiffen dürfen wir nicht anlegen.

Das Anlegedock für die Fracht- und Containerschiffe. Wir durften zum Diesel tanken auch hier anlegen, als es frei war. Beim Zollbeamten mussten wir den Tanklaster ans Dock bestellen, der uns mit Diesel belieferte. Danach durften wir die Bordwand Steuerbord schrubben, die vom Diesel ganz gelb und verklebt war. 

Cockburn Town mit den beiden maroden Anlegestellen. 

Das Fähr-Dock neben dem Zuliefer-Dock sieht auch nicht so sexy aus. Zu hoch um hinauf zu klettern. und überall rostiges Eisen, was das Anlanden für das Dinghy und uns gefährlich macht. Es ist nun so, dass wir immer am Strand anlegen müssen. Bei Wellengang ist das ganz besonders lustig. Wasserdichte Säcke und trockene Klamotten sind da sehr hilfreich. Wenn es wettertechnisch ungemütlich wird, konnten wir nicht an Land mit dem Beiboot, wir mussten Schwimmen. War bei den riesigen Wellen ganz spannend. Wenn es zu heftig war, mussten wir an Bord bleiben. - Kein Landgang -

Für einmal war das Anlanden  am  Strand  mit dem Dinghy ganz leicht. Das Wasser Spiegelglatt und keine Wellen am Pillroy Beach. Leider sind die Verhältnisse nur an wenigen Tagen so schön. 

Keine Chance an Land zu gelangen, vor Cockburn Town. Die Wellen sind viel zu hoch mit dem Dinghy am Strand zu landen. Die See ist manchmal Tage- wenn nicht Wochenlang rau und aufgewühlt. Glücklicherweise gibt es die Mega One Triton. 

Ganz klein und winzig ist unser Dinghy neben dem rostigen Schiffs-Wrack. Im Lee des Schiffes ist es ruhig und wellenlos unser bevorzugter Landeplatz mit dem Dinghy am Govenor’s Beach. Auchh wenn die See rau und wellig ist, hier können wir immer an Land. 

Wellenbrecher vor Cockburn Town


Grand Turk - Inselbesichtigung -

Wir mieteten uns ein Auto für 65.- USD pro Tag. Ohne irgenwelche Formulare auszufüllen, ganz auf Vertrauen. Wenn wir schon ein Auto haben so gehen wir auch Einkaufen. So klappern wir die wenigen Supermärkte unterwegs ab und kaufen ein was die Insel zu bieten hat. An Fleisch ist schwierig ran zu kommen. Frisches Fleisch und Geflügel gibt es nirgeds zu kaufen. In der Tiefkühltruhe gibt es ein wenig Geflügel, Crevetten, Fisch und Hamburger im Angebot. Kleine Packungen scheint es nicht zu geben.  Riesige tiefgefrorene Truthähne, Riesen-Enten, ganze Schweinsnierstücke am Meter, und allerlei undefinierbare Innereien en Bloc. Ganze Virginiaschinken mit Knochen so etwa an die 15 Kg. Hackfleisch am Stück gefrohren zu 2meter Rollen. Halbe Kühe wo man nicht weiss was Hinten oder Vorne ist. Ratlos stehen wir vor den riesigen Tiefkühler. Das Eine mögen wir nicht und das Andere bringen wir nicht in unseren Bordkühlschrank geschweige denn in den Backofen oder in die Pfanne. Tomi tigert ganz nervös im Laden herum und ruft erschrocken; es gibt ja gar kein Fleisch…Fleisch…Fleisch…wir müssen doch irgendwo Fleisch einkaufen können….ja, ja, ja….Fleisch, Fleisch, immer nur Fleisch. Meine Einwände, künftig mehr Vegetarisch zu kochen ignorierte er wehement. Wir beschlossen, noch einmal die anderen Läden zu prüfen, nachdem das Versorgungsschiff frische Ware geliefert hatte. Doch unser Erfolg fiel recht bescheiden aus. 

Mit dem Auto in Richtung Northeast Point unterwegs

Die Inselfahrt von Cockborn Town zum North Creek. Nördlichster Zipfel und Land’s End mit ehemaligem und stillgelegten Navystützpunkt. Hier soll auch Kolumbus in der neuen Welt 1492 gestrandet sein, doch ist man sich nicht ganz sicher. Ein historischer Leuchtturm und einen Seilpark in schwindelerregender Höhe mit Blick auf das tosende Meer. 

Historische Leuchtturm

Blick auf die Nordostküste Grand Turk’s Tomi mit Schwesterchen Rosita

Der nordöstlichste Punkt von Grand Turk umgibt ein riesiges Barriere Riff. Man vermutet, dass mehr als 1’000 Schiffe an der Küste auf Grund liegen. Teils weil sie absichtlich und bei hohen Wellengang auf’s Riff gelotst wurden um danach geplündert zu werden. Auch wurde das Licht des Leutturm’s hi und da absichtlich unterbrochen. Meistens aber, weil die Navigation mit den vielen vorgelagerten Riffen sehr schwierig war. 


Restauriertes Haus des Leuchtturmwächters der mit seiner Familie und Gehilfe dort wohnte. Heute gibt es im restaurierten Häuschen Souveniere zu kaufen. 

Wir machen einen Abstecher zur Einfahrt des North Creek. Es handelt sich hier um eine sehr schmale und untiefe Einfahrt durch die zerklüftete Nordost Passage in eine langgezogene Salzwasser Lagune die von Mangroven und Land umgeben ist. Sie nimmt fast einen viertel von Grand Turk’s Gesamtfläche ein. Die Lagune dient auch als Hurricanehole. Es gibt keine Wellen, das Wasser ist ruhig. Ideal, wenn der unangenehme Nordwind einsetzt. Wenn da nicht diese wandernden Unterwasser-Sandbänke wären, die eine Einfahrt in den North Creek schwierig machen. Wer einmal die Einfahrt der Lagune passiert hat, findet 3m tiefes Wasser. Das wäre für uns mit 1.2 m Tiefgang eigentlich ideal. Ebbe und Flut ca. 1m plus Sandbänke, könnte für uns aber zu gefährlich werden. Wir hofften, dass wir durch schlechtes Wetter nicht plötzlich gezwungen werden dieses Risiko in den North Creek zu fahren auf uns nehmen müssen. 

Tomi begutachtet skeptisch die schmale, lange Einfahrt des North Creek. 

Tomi wandert entlang der Einfahrt des North Creek und sucht eine Möglichkeit für uns. 

Mangroven und Fische 

Entlang des North Creek gibt es einen wundervollen Spazierweg gesäumt mit Mangroven, Sand und Wasser. Ueberall stehen Info-Tafeln über einheimische Vögel, Fische und sonstige Tiere die man beobachten kann. 

Entlang des North Creek

Entlang des North Creek. Die helle Stellen im Wasser zeigen die Fahrtrinne an.


Eine der 12 Kirchen in Grand Turk. St. Thomas Parish Church

Entlang der Nordostküste von Grand Turk 

Entlang der Westküste am Pillroy Beach 

BOHIO-Dive Resort 

Unsere Grand Turk Inselrundfahrt dauerte nur ein paar Stunden, dann hat man eigentlich die ganze Insel gesehen. Unser Trip endet natürlich an der Strandbar BOHIO zum Sundowner. 

Sundowner an der Strandbar BOHIO. Donkey’s kick hiess mein zitronengelber Drink. Er war unglaublich sauer und zugleich zuckersüss…, sodass es mir die Nackenhaare aufstellte. Ein richtiger Arschtritt…vom Esel…Ein Drink der hält was er verspricht…

Gute Nacht Grand Turk 

Verschollen auf Grand Turk 

Wir sind seit Wochen praktisch die einzige Yacht die in Grand Turk vor Anker liegt. Hi und da verirrt sich ein Segler, aber schon nach ein- zwei Tagen reisen sie wieder ab. Unverständlich warum, denn uns gefällt es hier ausgesprochen gut. 

Gut, es gibt keine Marina, keinen Dinghysteg, keinen Chandler. Der Ankergrund vor Cockburn Town hält schlecht und die Nord Creek Passage ins stille Wasser von Grand Turk ist prekär, es ist untief. Wenn der Nordwind einsetzt wird es ungemütlich, da es keinen sicherer Ankerplatz gibt. Es gibt keine Laundy und Wasser bunkern wird zum Erlebins, wenn es denn irgendwo welches gibt. Wir sind mit unserem Wassermacher happy. Die Preise auf der Insel sind astronomisch hoch. Und manchmal geht den Insulanern das Turks-Amber-Bier aus und es gibt nirged’s mehr welches zu kaufen. Aber das alles hält uns nicht ab hier zu bleiben. 😎

Wunderschöner Sandstrand der Pillory Beach am frühen Morgen 

Dafür gibt es kilometerlange und menschenleere Sandstrände. Eine traumhaft schöne Unterwasser-Welt mit Tauchgängen ab Schiff zum Nulltarif. Das Wasser ist klar und sauber in den bestechenden Farben vom tiefen Blau bis hin in’s Türkies. Freundliche, offene und zuvorkommende Einheimische. Ein süsses, verschlafenes Städtchen im angestaubten Kolonialstil mit kleinen hübschen Boutiquen. Keine Kriminalität und keine Armut. Viele unbewohnte Inselchen rund um Grand Turk die man mit dem Schiff besuchen kann. Riesengrosse Monster-Lobster- und Königskrabben und die wohl grössten Conch Muscheln die wir je gesehen haben. 

Es gibt tolle Restaurant’s und kleine Tauch-Resort’s. Serviert werden überall coole Drink’s und super leckere Speisen. 

Rosita hoch erfreut über ihren farbenprächtigen Sundowner an der Strandbar BOHIO

Frisch gefangene und gegrillte Lobster auf Salat schmeckte super lecker. 

Marinierte Spareribs mit Fritten, eine von Tomi’s Leibspeisen. 

Ein 12 OZ Steak (340gr) vom Grill, der Hammer, doch leider viel zu gross, doch kleiner gibt es sie nicht - nur grösser!

Freilaufende Esel und wilde Flamingos. Wenig Strassenverkehr und Autos, die Insel kann man auch gut mit dem Velo umrunden, wenn der Gegenwind nicht zu sehr bläst. Alles in Allem punktet Grand Turk in unserer Rangordnung gleich nach Bonaire. Denn Grand Turk hat sehr viel Ähnlichkeit mit Bonaire. Sogar der leicht faulige Salinaduft der in der Luft hängt und an Hühnerkacke erinnert, je nachdem woher der Wind gerade bläst. Einmalig! 

Flamingos mitten in Cockburn’s Town Pond

Einheimische Marktstände am Strassenrand für die Cruising-Touristen. 

Noch mehr zauberhafte Traumstrände

Inselkoller? 

Niemals! Zum Glück ist auch mal schlecht Wetter wo wir uns erholen können und uns nichts ins Freie treibt. Auch bei Sonnenschein fallen diese und jene Arbeiten am Schiff an. Für diesmal war es der Bauer-Kompressor, dem Tomi seine Streicheleinheiten geben musste, damit er wieder richtig läuft und wir dem Tauchen fröhnen können. 

Tomi beim Reparieren des Bauer-Kompressor, inzwischen kann er so ziehmlich ALLES reparieren!! 


Cockburn Town 

Grand Turk ist die wichtigste Insel der Turks-und Caicosinseln, Providenciales die grösste. Sie bilden gemeinsam mit den etwa 30 km nordwestlich gelegenen Caicos-Inseln das britische Überseegebiet der Turks- und Caicosinseln

An einem stürmischen Tag in Grand Turk. Strand Spaziergang.

Cockburn Town, ist die Hauptstadt der Turks- und Caicosinseln. Grand Turk gilt als deren administratives, historisches, kulturelles und finanzielles Zentrum, und hat mit etwa 7.800 Einwohnern auch deren zweitgrößte Bevölkerungsanzahl. 

Wir gehen zu Fuss durch die malerischen Gassen von Cockburn Town, entlang den weiss getünkten Gartenzäune- und weissen Mauern. Spähen da und dort in die wilden Gärten und den schäbig schicken Häuser im Kolonialstil, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Und immer wieder schweift unser Blick zwischen den Häusern auf das türkisblaue Meer. 

The Water’s Edge - welch herrlicher Ausblick - 


Inmitten des historischen Städtchen’s Cockburn Town 


Ein kleines Hotel in der Ortsmitte das Turk’s Head Inn. 

Die Geschichte des - Turks Head Inn Manison - auf einem Messingschild verewigt. Wir können bei jedem historisch wichtigen Haus deren Geschichte erkunden. 


Hinter Bäumen und Zäunden verstecken sich wunderschöne alte Häuser 


Island Creations verkauft allerlei Handarbeiten, Malereien, Schmuck, Keramik und vieles mehr. Gefertigt von lokalen Künstlerinnen. Wir lernen Nicky, eine der beiden Besitzerinnen kennen. Ihre Wurzeln vor zwei Generationen sind von Genf. Sie spricht sehr gut Deutsch. Sie erzählte uns, wie sie vor 15 Jahren nach einer Tauchsafari auf Grand Turk einfach geblieben ist und Fuss gefasst hat. 


Das Restaurant „Sandbar“ mit sensationellem Blick auf’s Meer. Der legendäre Langustensalat, der Renner. 


Blick auf den Salzpond. Früher wurde auch in Cockburn Town Salz gewonnen. 


Schön bemalte Mauern bei einem alten Haus. 

Ausgebrannt

Die historische Bibliothek, sie war ein beliebter Ort zum stöbern, staunen und bewundern. Wir waren leider zu spät :( 


Street News: Am 09. März 2017 ist durch Brandstiftung die über 250 Jahre alte viktorianische, historische Bibliothek vollständig ausgebrannt und für immer vernichtet. Die Menschen in Cockburn Town standen unter Schock. Das Gelände wurde grossräumig abgeriegelt. Ein Einheimischer Ex-Knacki war mit der Regierung immer wieder im Klinisch. Aus Rache zündete er die Bibliothek an und vernichtete somit viele sehr alte und wertvolle Bücher. 

Das Gefängnis Ihrer Majestät! Ein kleines Museum…

 

Die Anglikanische Kirche direkt am Wasser


Green flash sunset  

Schon fragten uns unsere Lieben Zuhause; wie viele Sundowner’s wir denn bereits Intus hatten damit wir das langersehnte und in der Karibik so legendäre Green Flash gesehen hätten. Nun, wir können Euch beruhigen; nur einen einzigen Drink zum Sundowner eben ….dann haben wir den riesigen Orangeroten Sonnenball beobachtet der sich rasch dem Horizont näherte. Dann sahen wir einen kleinen grünen Blitz am Horizont aufleuchten, just in dem Moment wo die Sonne im Meer versank - genau genommen einen einzigen winzigen Augenblick lang, direkt auf der Horizontkante wo soeben die Sonne noch war - vorüber war die Show -! Nach beinahe 5 Jahren green flash suchen und beinahe zum Alkoholiker geworden zu sein, haben wir dieses Phänomen nun endlich gesehen - ohhh Glückseligkeit -. 

Einer der wunderschönen Sonnenuntergänge der Karibik, hier ohne green flash auf Grand Turk. Ein green flash vor die Kamera zu kriegen ist wieder eine ganz andere Geschichte. 

Und übrigens: Im Dive Resort und Rest. BOHIO wird nach jedem Greenflash sofort ein giftgrüner leckerer Shot offeriert. Klasse!  


Was ist denn nun ein green flash? 

Der grüne Blitz, manchmal auch grünes Leuchten genannt, ist ein seltenes atmosphärisch-optisches Naturphänomen, das heute auf Grund der eingeschränkten Sichtverhältnisse durch Luftverschmutzung meist nur noch auf dem offenen Meer, im Hochgebirge, in der Wüste oder an anderen Stellen mit klarer Sicht zu beobachten ist. Es entsteht beim Sonnenauf- oder -Untergang und ist als „grüner Schein“ am oberen Rand der Sonne zu sehen. Manchmal erscheint auch ein „grüner Blitz“, nachdem die Sonne untergegangen ist. Diese Erscheinung wird aus dem Zusammenspiel von Lichtbrechung und Reflexion herbeigeführt. 



Auf Einkaufstour in Grand Turk 

Schon bald steht der nächste Besuch auf der Matte. Das Wetter schlägt um, es wird stürmisch und es soll ein paar Tage regnen. Wir mieteten uns einen Golfkart und tuckerten von Supermarkt zu Supermarkt, bis wir dann mehr oder weniger unsere Einkaufsliste abgearbeitet hatten. Voll bepackt ist der Golfkart. Wir tragen unsere Schätze mühsam den Strand hinunter wo wir alles ins wartende Dinghy verladen. Auf der SeaBorne angekommen, mussen wir erst die Einkaufstüten und Kartons vom Sand befreien bevor wir alles auspacken und in der Küche verstauen konnten. Die Einkaufstüten waren schon nass und wir packten die Lebensmittel schon im Cockpit aus. So viel zur Frage; ja was macht ihr denn den ganzen lieben langen Tag auf dem Schiff? Antwort; einkaufen, bunkern! Das dauert schnell mal einen ganzen Tag, egal auf welcher Insel wir gerade sind. Hier dauerte das den ganzen Tag und wir sind echt geschafft. 

Nach unserem Einkaufbummel sind wir ganz schön geschafft und durstig. Da kommt ein lokales, kühles „Turk’s Head“ Bier an Bord gerade richtig. 


Wir besuchen die Inselchen rund um Grand Turk

An schönen Tagen mit wenig Wind und kleinen Wellen besuchten wir die unzählig kleinen unbewohnten Inselchen rund um Grand Turk. Herrlich abgeschieden, einsam und idyllisch und meist gut geschützten Ankerplätzen. 

Die Karte des ganzen Gebietes der Turk- und Caicosinseln. Gelb ist die gesamte Inselgruppe zu sehen. Blau zeigt das grosse Flachwassergebiet. Wir segeln rechts im Bild von den oberen zu den unteren Inselchen. 


Long Cay 

Eine langgezogene, flache und schmale Insel zieht sich über ein paar Meilen hinweg. Das Wasser ist flach zwischen 3.5 bis 6 Meter tief. Wir ankern im Sand und sind überrascht wie ruhig man hier liegt. Wir schnorcheln um die unzählig vielen üppig bewachsenen Korallenköpfe die wie schwarze Punkte im türkisfarbigen Wasser auszumachen sind. Bei Ebbe ragen die Korallen aus dem Wasser, sehr speziell. 


Gyb’s Cay 

USD 65.- pro Person, bezahlt man für einen Schnorchelausflug. 10 Minuten Fahrt von Cockburn Town mit dem Boot nach Gyb’s Cay. Ein winziges Inselchen gleich neben Grand Turk. Hier gibt es Stachelrochen die angefüttert werden, aber im freien Wasser leben. Wir ankern vor der Insel im „Nulltarif“ und besuchten die wenigen Rochen, die geradewegs auf uns zusteuern, doch leider ziehen sie auch schnell wieder ab, wir haben kein Futter dabei. 

Ein grosser Stachelrochen im Sand von Gyb’s Cay




Salt Cay 

Wir segelten durch das seichte Wasser von Grand Turk zur Nachbarinsel Salt Cay. Wie es der Name bereits vermuten lässt, war auf Salt Cay die landesweit grösste Salz-Salina und Salzgewinnung von Turks-& Caicos. Bis 1845 wohnten und arbeiteten 700 Menschen für die Salzgewinnung auf Salt Cay. Ein florierendes Städtchen mit eigenem Charme weit ab von jeglicher Zivilisation. Heute sind es gerade noch 74 Menschen die auf Salt Cay leben. Seitdem das Salzgeschäft nicht mehr rentabel war, sind viele Menschen ausgewandert. Heute kann man die Ruinen und die Salzseen besichtigen


Salzseen auf Salt Cay

Kalksteinstrasse entlang der Salzseen 

Wir gingen an verlassenen Salzseeen enlang auf der einzigen Kalksteinstrasse in Salt Cay. Wir fühlten uns mindestens 200 Jahre in die Vergangenheit zurück versetzt. Hi und da fährt ein Golfcart oder ein Fahrrad welches gegen den Wind ankämpfend an uns vorbei. Die Menschen sind sehr freundlich und offen. Häuser im Kolonialstil, liebevoll renoviert und gepflegt, jedes mit einer langen Geschichte der damaligen Salzbarone auf Salt Cay. 

Romantische Kirche im Kolonialstil St. John’s Church

Im 17. Jahrhundert kamen Siedler von den Bermudas nach Salt Cay. Sie begannen mit der Salzherstellung in Meerwassersalinas, was der Insel ihren heutigen Namen einbrachte. Bis ins 20. Jahrhundert war die Salzgewinnung ein bedeutender Wirtschaftszweig. Heute ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle, insbesondere Tauchen und Walbeobachtungen. 

Schönes Bistro-Pub mit Blick auf die Salzseen in Salt Cay. Es bleibt leider für immer geschlossen, wir betrachten es nur noch von Aussen. 

Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht findet sie hier auf Salt Cay, ein Kleinod in der Karibik. Hotels gibt es keine. Man mietet kleine Häuser oder Bungalows am Meer. Der Wind blässt uns steif entgegen mit dem erdigen fauligen Geruch der Salzseen. Kühe, Esel und Hunde sowie Locals - sie alle spazieren auf der einzigen Kalksteinstrasse. Auf dem Velo kommen uns ein paar wenige Touristen entgegen. Alles wirkt aufgeräumt, verschlafen und idyllisch auf uns. Wir sind angetan von dieser besonderen Insel-Aura die uns umgibt. Wandern gibt auch Durst. Wir spazieren zurück zum einzigen Restaurant der Insel am Strand, beim Fischerhafen, dort wo auch die Tauchbasis beheimatet ist. 


Ein Miethaus für Touristen, Meeresfarben bestechen, auch die Conch-Muscheln sind blau bemahlt. 


Windmühlen aus längst vergangener Zeit, wir sehen noch viele auf Salt Cay. 


Wir genossen ein Abendessen im einzigen Restaurant von Salt Cay am kleinen Fischerhafen. 

Wir hätten unser Essen bis 16:00h vorbestellen müssen, doch das wussten wir nicht. So fiel das Dinner einwenig schmaler aus. Dafür gab’s feine Dessert’s. Die Lady’s beim Schlemmen. 

Pinzon Cay 

Eine eine kleine Insel zwischen Cotton Cay und Salt Cay. Unbewohnt, felsig und zerklüftet liegt diese Schönheit vor uns. Umringt von einem pudrig, breiten Sandstrand. - Wir, ganz alleine - welch Privileg wir doch als Segler haben wird uns einmal mehr bewusst. 


Wir ankern im sandigen Grund zwischen grossen Korallenblöcken die als schwarze Flecken im Wasser gut zu sehen sind. Wir ziehen schnell unsere Schnorchelausrüstung an und hüpfen ins erfrischende Nass. Die Sonne scheint direkt auf das Korallenriff und wir sehen die wundervollen Farben des Riffs. Ein Monster-Lobster krabbelte über den Grund, der sich ein neues Versteck suchte. Wundervolle und unbeschädigte Elchhornkorallen reihen sich aneinander, jede schöner als die andere leuchten golden im Sonnelicht. Fische hat es nicht sehr viele. So könnten wir von Korallenstock zu Korallenstock schwimmen, ohne das es uns langweiling würde. Die Einheimischen fahren mit ihren Fischerbooten systematisch die Korallenblöcke ab um Lobster zu fangen. Sie sind hervorragende und ausdauernde Freitaucher das heisst, sie Tauchen nur mit Schnorchel, Brille und Flossen. 


Schildkröten-Baby’s zu Besuch

Wir verbrachten den Abend mit Tina und Peter an Bord und waren gerade in unser Kartenspiel vertieft. Zur allgemeinen Freude reichte ich den letzten Karottenkuchen in die Runde. Tomi nahm sein Stück vom Teller und schleuderte es auf direktem Weg über Bord. Ich mag nicht mehr meinte er und das kleine Stückchen verschwand im Dunkel. Ich schaute dem Stückchen verblüfft hinterher und sah etwas kleines braunes, das aussah wir Tomi’s Kuchenstückchen das da auf der Badeplattform der SeaBorne gelandet war. Es bewegte sich; das Kuchenstück….😳 !! Und es zappelte und hatte plötzlich 4 winzige Flossen…ein Köpfchen kam hervor und schliesslich sahen wir aus dem Kuchenstück eine Baby-Schildkröte hervorlugen. Ich rufe entzückt: Ohhh…schaut her…ein Schildkröten Baby!! Die Karten waren sofort vergessen, wir sprangen auf, Kamera’s und Lampen waren sofort bei Fuss. Tomi leuchtete ins Wasser und da sahen wir Dutzende winzige Schildkrötenbaby’s die alle erst vor wenigen Stunden am Strand geschlüpft waren und nun ihren langen, gefährlichen Weg ins Meer nahmen. Sie wurden durch die Strömung und den heftigen Wind auf direktem Wege an der SeaBorne vorbei getrieben. Das Licht zog sie vermutlich an und die kleinen Winzlinge paddelten direkt auf unsere Badeplatform zu. Einige schafften es an Bord zu krabbeln. Wir schauten sie aushiebig an mit Jööö und wie herzig…wie süss die sind….mussten wir sie wieder zurück ins Meer befördern. Sie paddelten immer wieder zu uns zurück. Fasziniert und voller Freude schauten wir ihnen zu. Diese kleinen perfekten Lebewesen, die um ihr Leben schwammen. Aus der Luft sind es die Möwen und aus der Tiefe des Meeres die Fische die sich an der seltenen Beute satt fressen. So überleben von 300 geschlüpften Schildkröten nur gerade mal 1%. Wie gerne würden wir einfach alle Baby’s retten! Der Kreislauf der Tierwelt ist perfekt, auch wenn er in unseren Augen manchmal sehr brutal ist. Menschen sollten sich daher nicht einmischen und den Dingen ihren Lauf lassen. 

Die winzigen Schildkröten sieht man nicht gut denn sie sind gut getarnt, sie haben hre Flossen meist unter dem Panzer angelegt. Dann sehen wir sie wie wild mit den Flossen rudern und sie kommen erstaunlich schnell voran.


Die kleinen Schildkröten Baby’s sind entzückend. 

Wie wild rudern sie davon, immer in Bewegung bleiben. Der Panzer ist noch sehr weich und zart. 


Good bye Anker!

Gerade wollten wir los zur nächsten Insel. Der Anker hatte sich wunderbar unter einem Felsblock eingegraben und schön verkeilt. Beim Anker lichten hatte unsere Anker-Winsch Mühe, den nach unten ziehenden Kräften entgegen zu wirken. Unser Bug wurde mit einem Ruck nach unten gezogen, dann löste sich der Anker endlich vom Grund und wir konnten ihn in seine Vorrichtung bergen. Endlich oben, ohh weh…wie sieht der Anker denn aus? Völlig aus der Form geraten und verbogen war er. Ein 40kg dickes Stahlstück wo die Schaufel plötzlich in die andere Richtung schaut? Echt Wahnsinn, diese Kräfte die hier wirkten. Nun denn…Tomi sagte in seiner stoischen Ruhe; Ja dann holen wir mal den Ersatzanker aus der Versenkung hoch. In der hintersten Ecke in der Baxkiste auf dem Vorschiff grub er den schweren Ersatzanker ans Tageslicht. Während ich langsam Kurs auf unser nächstes Ziel hielt, montierten die Männer den Ersatzanker. Good bye Anker, der unserer SeaBorne über 5 Jahre perfekten Halt gab. Er wurde für immer in die ewigen und tiefen Meeresgründe versenkt. 

snieeef….tschüssli Ankerlein…

Hier sieht man den Rechten Spitz der Ankerschaufel nicht mehr. Er wurde komplett nach Hinten gedrückt. 


Das ist unser Neuer! Durch Tomi’s fachmännische Arbeit und Peter’s guten Ratschlägen ist er bald einsatzbereit, der Anker. 

Der Skipper hoch konzentriert beim Genua-Segel setzen. 


Big Sand Cay 

Big Sand Cay ist die südlichste Insel der Turks- & Caicosinseln. Ein kaputtes Leuchtfeuer ist der einzige Hinweis auf Zivilisation. Sonst gibt es fast nichts ausser tiefem, pludrigem Sand. 

Die SeaBorne vor dem Traumhaften Strand von Big Sand Cay. 


Von den Gezeiten zerklüftete Kalksteinfelsen 

Schon eine Meile vor der Ankerbucht von Big Sand Cay überqueren wir nur Sand, den wir im klaren Wasser unter uns hinweg ziehen sehen. Das kreischen der Möwen ist schon von weitem zu hören. Kalksteinfelsen stehen im Kontrast zum Türkisblau des Meeres und dem weissen Sandstrand der die Leeseite der Insel umschmeichelt. 

Im dichten Grün nisten die Möwen. 


Wir geniessen unsere Insel

In der Mitte der Insel zieht sich der Länge nach ein grüner Streifen von niedrigen, stacheligen Büschen entlang. Unwegsames Gelände. Die Brutstätte von vielen hundert Möwen. Big Sand Cay steht unter Naturschutz. Für Möwen-Kolonien und für Schildkröten. Jedes Jahr kommen die Schildkröten-Mütter und legen ihre Eier in den pudrigen Sand. Sie kriechen den langen beschwerlichen Weg vom Meer über den langen Sandstrand hinauf bis sie eine geeignete und geschützte Stelle für ihre Eier finden. Sie buddeln ein tiefes Loch in den Sand, und legen ihre Eier eins nach dem andern hinein. Mit Sand wird das Loch danach wieder aufgefüllt. Von Aussen sieht man überhaupt nichts. Die Mutter verteilt den Sand sehr sorgfältig und regelmässig über dem Nest. Bei manchen Nestern ist ein winziger Sandhügel zu sehen. Die Spuren die die Schildkröte beim Nest hinterlässt sind nur ihre eigenen die sie beim kriechen im Sand hinterlässt. Auch die vom Nest wegführende Spur zurück ins Meer ist sichtbar. Nach einer Weile werden durch Wind und Gezeiten die Spuren völlig verwischt und nichts ist mehr sichtbar. 

Neben unseren Fussabdrücken die Spuren der Schildkröten-Mama. 


Hier sieht man die typischen Spuren einer Schildkröte zu ihrem Nest an Land und zurück ins Meer. 


Die Schildkrötenspuren sehen aus als ob ein Auto mit dicken Pneus im Sand fuhr. 


Feinster pudriger Sand auf Big Sand Cay. 


Zu sagen gibt es nur eins; herrlich! Am Strand von Big Sand Cay 

Peter und Tina geniessen den schönen Segeltag 


Unsere Gedanken: 

Wunderschöne Conch Muscheln die es hier zu Hauf auf den Turks- & Caicosinseln gibt. 

Wir stapfen im tiefen Sand dem langen Strand entlang, bis zur Sandzunge am Ende. Wir lassen die Füsse von den gemächlich heranrollenden Wellen umspülen. Spüren die kleinen Müschelchen zart an unseren Fusssohlen knabbern. Hören den Wind durch den Sand fegen, die oberste Sandschicht wird weggetragen, die Sandkörner hinterlassen kleine Nadelstiche an unseren nackten Beinen. Prickelnd!  Die Sonne glitzert in der unendlich scheinenden Weite des Meeres bis zum Horizont. Möwen fliegen kreischend um uns herum. Geschäftig treibend ihre Nester behütend. Alleine sind wir auf dieser Insel. Es überkommt uns ein Gefühl von Friede. Im Einklang mit der Natur, dieser paradiesisch, kleinen Insel Big Sand Cay. Vollkommene Schönheit. Vollkommenes Leben. Es sind diese Momente auf unserer Reise die unser Herz immer wieder von neuem mit einem tief empfundenen Frieden und mit Freude erfüllen. Wir sind Glücklich! Das alles werden wir einmal sehr vermissen, aber niemals vergessen.   

Der Strand von Big Sand Cay 


Big Sand Cay Sandstruktur vom Winde verweht


Von Grand Turk nach - South Caicos -

Nach gut 6 Wochen Grand Turk und zwei Besuchen aus der Heimat, segelten wir weiter nach South Caicos. Von Grand Turk aus mit schönem Vorwindkurs waren wir in drei Stunden in der geschützen Lagunge vor South Caicos mit dem Hauptort Cockburn Harbour. Kurz nach uns lief auch die Crew des Katamarans Sail Pending ein. Wir lagen als einzige Schiffe im Insellee. 

Die SeaBorne unter Segel an einem herrlichen Tag. 

Einfahrt ins seichte türkies Wasser vor South Caicos. 

Die Reiseinfos versprachen uns eine Tankstelle, einen Waschsalon, eine Marina und verschiedene Lebensmittelläden und Restaurant’s, die aber nie alle geöffnet sind weil zuwenig Touristen auf der Insel sind. Hier wollten wir also zumindest Wäsche waschen und Diesel tanken auf South Caicos in Cockburn Harbour. 


Auf dem Prospekt sieht immer alles ganz anders aus als es in Wirklichkeit ist. So treffen wir bei unserem Wandern durch South Caicos eine sehr saubere und gepflegte und mit neuen Maschinen und Tumblern ausgestattete Loundry an. Letztendlich hatten wir keine Lust die ganze Wäsche ans Land zu fahren, zu waschen und wieder zurück auf die SeaBorne zu verfrachten. Das wäre Arbeit für einen ganzen Tag gewesen…null Bock, statt dessen haben wir uns einwenig bewegt.

Direkt neben der Loundry ist das Sunset Café scheinbar geöffnet. 

Die scheinbare Marina Einfahrt. Sehr, sehr untief! Mit dem Dinghy schaffen wir es gerade an die Hafenmole ohne festzustecken. 

Hier sollte die Marina sein wo wir auch Diesel und Benzin Tanken wollten. Doch ausser ein paar vergammelte Fischerboote ist weder eine Tankstelle noch eine Marina zu finden. Alles sehr marode, es scheint uns als ob die Marina irgendwann in der Zukunft gebaut wird…vielleicht auch nicht. Wir sahen ein grosses Poster am Hafen aufgemacht, wie die Marina einmal ausgesehen hat, oder eben einmal aussehen wird. Alles ganz anders als wir es jetzt antrafen. Nun ja einen ausgedehnten Bummel durch den Ort und die steifen Seglerbeine ein wenig vertreten war genau richtig. 

Eine der vielen Kirchen auf South Caicos 

Wir bummelten durch die ausgestorbenen Strassen von Cockburn Harbour. Gerade mal 900 Einwohner auf der 24 Quadratkilometer kleinen Insel leben hier. Jeder der uns sieht quatscht uns an und fragte höflich ob wir etwas bestimmtes suchen… sowas wie eine Bar vielleicht? Ja, eine Bar ist immer ein gutes Ziel. Nachdem wir den Weg beschrieben bekamen, machten wir uns wieder auf den Weg. 

Ganz neidisch standen wir auf den mega schönen und sturmsicher gebauten Anleger. Der niedere Teil ist für die Beiboote. So etwas hätten wir uns auf Grand Turk gewünscht.


Wir fanden ganz versteckt in einem kleinen Ferien Resort ein hübsches Restaurant mit wundervoller Aussicht auf den Atlantik und die South Caicos Lagune. 

Tomi hat sich den schönsten Aussichtspunkt gesichert. 

Aussicht vom Restaurant auf die in der Sonne glitzernden Katamarane SeaBorne und die Sail Pending mit Kristie & Richard unser Nachbar aus den USA. Wir haben uns in Samana (Dom.Rep.) im Februar getroffen und sind uns zufällig auf Grand Turk wieder begegnet. Zusammen sind wir nach South Caicos gesegelt. Weiter wollten wir nach Provo. 

Während ich (Nadine) auf Photo Shooting Kurs gehe, macht Tomi eine Pause, schliesslich brennt die Sonne ziehmlich heiss vom Himmel. 

Mein Photo Sujet habe ich gefunden, die Ruine des alten Leuchtturms auf Cockburn Harbour.

Ein ehemaliges Herrschaftshaus der Salzbarone vom 18. Jh. Es trohnt hoch oben auf einem Hügel mit Blick auf die Salzsaline und das Meer auf der anderen Seite. Leider wird es den nächsten Hurricane nicht überstehen, so befürchten wir. 

Die Salzsaline


Hausbesetzung - South Caicos -

Die ehemaligen Kolonieninseln bergen wertvolle Schätze, die wir mit unserer ganzen Vorstellungskraft versuchen am Leben zu erhalten. Es sind die wundervollen Häuser die einst im Kolonialstil erbaut wurden. Diese Häuser stehen auch hier zum Teil unter Denkmalschutz. Hier wie vieler Ort’s wird nicht viel für die Erhaltung der alten und dem Zerfall geweihten Häuser getan. Bei solchen Häusern schlagen in solchen Momenten unsere Herzen immer viel höher und wir stellen uns vor, wie es wäre ein solches Haus zu kaufen und es selber zu restaurieren. 

Nun ja, da gibt es viele Gründe dafür aber auch viele die dagegen sprechen. Und so schwelgen wir einwenig in der Vergangenheit und senden Euch ein paar Bilder von alten, renovationsbedürftigen aber sehr charmenten Häuschen auf South Caicos. 





Dieses hier ist ein neueres Häuschen, aber sehr charmant. 

Der Tante Emma Laden der Karibik, nur heisst sie hier ORPHA. 

Passage: South Caicos nach French Cay und Providenciales

Eigentlich hatten wir uns bereits von Kristie und Richard von der Sail Pending verabschiedet. Schlechtes Wetter waren die Wettervorboten und der Wind stellte komplett ab. Sie waren bereits am Vorabend los gesegelt, sie wollten noch eine Nacht in Ambergis Cay weilen. Wir warteten noch einen Tag länger in South Caicos ab, aber dann mussten auch wir los nach French Cay. French Cay ist die südlichste und unbewohnte Insel im gesamten Flachwassergebiet der Turks- und Caicosinseln. Traumhafte Tauchplätze gibt es dort, die wir besuchen wollten. Doch erst mal wollten wir nach Providenciales hoch. French Cay ist tückisch, weil es nur sicher ist, wenn das Wetter stimmt. Es kann sehr schnell umschlagen. So warteten wir auf ein ideales Wetterfenster. 

Ein kurzer Ritt auf unserer Bugwelle liessen sich die drei Delphine nicht nehmen bei ihrer Durchreise.  

Wir begegneten unterwegs noch einmal Sail Pending und wir segelten zusammen nach Frech Cay durch das riesige Flachwassergebiet. Dutzende von roten Seesternen im weissen Sand glitten unter unserer SeaBorne hinweg. Mit 5 Kts drifteten wir durch das türkiesblaue Wasser. Das Echolot schwankte zwischen 1-3 Meter Tiefe unter dem Kiel. Katamaran sei Dank für die SeaBorne kein Problem. Trotzdem mussten wir Ausschau auf die Korallenköpfe halten, denn die Karten sind nicht 100% genau.  

Die SeaBorne tuckert durch das untiefe Wasser. 


Immmer wieder sehen wir aufgelaufene Schiffe, dieses hier vor French Cay, hat wohl das Riff übersehen.  

Kurz bevor wir den dünnen winzigen Landstrich von French Cay durch das Fernglas ausmachten, sahen wir eine kleine Gruppe Buckelwale. Wir schlugen per Funk Alarm zur Sail Pending und alle Kameras und Videogeräte waren zur Stelle. 

Die Sail Pending mit Buckelwal

Ein Buckelwal tauchte pracktisch unter der Sail Pending hindurch, wir waren echt fasziniert. Wir machten unsere Kat’s schnell an einer Boje fest. Tomi und ich sprangen mit Flossen und Schnorchel ins Wasser, doch sie waren bereits zu weit weg. Richard startete darauf hin seine Drone und liess sie auf die Wale zusteuern, wie er sagte mit Erfolg. Das Video wären fantastisch. Wir warten immer noch darauf! 

 French Cay; hier leben verschieden Vogelkolonien. Es ist ein reges Treiben, Geflatter und Gekreische. 

Wir hängen eine ruhige Nacht an der Boje. Am nächsten Morgen Abschied von der Sail Pending, sie fahren in die Blue Haven Marina ganz im Osten von Provo. Wir steuern die South Side Marina im Süden an. 


South Side Marina - Providenciales -

South Side Marina, Providenciales Turks- & Caicosinseln


GPS-Wegpunktebeschreibung in die South Side Marina - extrem untief -


Wir funken Bob an den Marina Besitzer. Leider hat er nur noch eine Nacht Platz für uns, sonst ist alles belegt. Wir nehmen das Angebot an, wir müssen dringend, Diesel & Benzin bunkern, Waschen und Einkaufen. Er gibt uns nochmals die Wegpunkte per Funk durch, die wir beim Einfahren beachten müssen. Captain Tomi steuerte die SeaBorne langsam und im Zickzack Kurs durch die vielen Korallenköpfe. Ich stehe gebannt vorne am Bug, wie eine Verkehrspolitesse weise ich ihm den Weg. Das Wasser nimmt schnell von 3 auf 1 Meter unter dem Kiel ab. Unsere Herzen schlagen höher, wir hoffen beide insgeheim, hoffentlich ist es tief genug. Es sollte Hochwasser sein, so sind wir mit 0,6 cm auf der sicheren Seite. Nach einer gefühlten Ewigkeit (ca. 45 Minuten) passierten wir mit 0,0 Meter Wasser unter dem Kiel die Einfahrt der Marina. Das wäre dann mal geschafft. Wir bleiben am Ende doch drei Nächte, der angemeldete Katamaran ist nicht eingetroffen und wir konnten bleiben. Bequem konnten wir also bunkern und erledigen was nötig war. 

Ausblick von der Bar in die Marina mit ca. 10 Gäste Plätzen, dann ist sie bereits voll. 

Am Montag wird das Wetter besser, der Wind drehte von Nord auf Nordost und wird stetig weniger. Wir wagen es zurück nach French Cay zu segeln um dort eine Woche lang die Unterwasserwelt zu besuchen. 

Um 14:00h verliessen wir die Marina. Das Echolot zeigt - kaum dass wir die erste rote Markierungsboje nach der Ausfahrt passierten - schon wieder nur 0,0 Meter unter dem Kiel an. Und schon passierte es. Es gab einen kräftigen Ruck und die SeaBorne machte einen Schlenker nach Links. Aus! Wir hockten mit dem rechten Kiel im Sand fest. Tomi versuchte die SeaBorne mit voller Motorenkraft von der Stelle zu bewegen. Vor- und wieder zurück mit den Motoren, vor und wieder zurück. Zuerst tat sich nichts. Das Wasser am Heck war bereits braun und grau gefärbt. Die Schrauben wirbelten den ganzen Sand und Schlamm auf. Nach einigen Versuchen kamen wir plötzlich frei. Wir waren extrem erleichtert, wir hätten uns nicht ausmalen wollen was wir gemacht hätten wären wir im Sand stecken geblieben. 

Tricki Einfahrt in die South Side Marina 

Mit massloser Erleichterung im Magen wieder frei zu sein, segelten wir bloss mit der Genua bestückt mit 7 Kts locker nach French Cay. Beim offiziellen Ankerplatz stellten wir schnell fest, dass der Ankergrund nicht gut hält. Eine 10cm dicke Sandschicht auf Felsplatten sind kein idealer Halt. So machen wir jeweils an einer der Tauchbojen fest und liegen sicher auch wenn’s mal heftiger bläst. 

Tauchen auf French Cay 

Wir stürzten uns in die Fluten. Eine wirklich beeindruckende Unterwasserwelt eröffnet sich unseren Blicken. Auch hier sind die Bojen nahe der Riffkante angebracht. Das Tauchen ab der SaeBorne ist extrem komfortabel. Wir Tauchen meist auf 11-16 Meter ab und paddeln bis zur Riffkante. Dann tiefes blaues Wasser und steile Korallenwände die senkrecht hinab ins Nirgendwo verschwinden. Teilweise sind die Wände von riesigen Hartkorallen-Dächern nach unten terrassiert. Es scheint, als ob die Korallen  und ja überhaupt alles was man sieht, viel grösser und mächtiger als anderswo ist. 


So zum Beispiel Tellergrosse Lionsfische, riesige Langusten wo man Angst kriegt wenn man ans Essen denken würde. Fasskorallen die zur Gattung Weichkorallen gehören, die so gross wie Weinfässer sind. Pink farbene Ofenrohr-Weichkorallen in riesigem Ausmass, ebenso wie die überdimensional grossen leuchtend orangefarbenen Elefantenohren. Hartkorallen wie die faszinierenden Pilzhutkorallen von der Grösse von Gartenzwerg Zipfelmützen bis hin zum Einfamilienhausdach.


Wir begegnen einigen Schwarzspitzen-Riffhaie, die gemächlich ihre Runden ziehen und uns beobachten bis sie in der Weite des Meeres verschwinden. Schlafender Ammenhai unter einem Korallenstock im Sand liegend. Bewacht wird er von drei monströsen Lionsfischen die sich unter der Koralle verstecken. 

Lionsfische oder auch Rotfeuerfische genannt sind giftig. Sie sind in der Karibik nicht heimisch und werden deshalb von Rifffischen nicht als Feinde erkannt. So hat der Lionsfisch ein leichtes Spiel seine Beute zu jagen. Er lähmt die Fische mit seinem Gift, dann frisst er sie. Lionsfische sind äusserst gefrässig und sind eine echte Bedrohung ganzer Rifflandschaften. Sie fressen bis nichts mehr da ist, dann suchen sie ein neus Terretorium. Es sind Parasiten die nicht hierher gehören, und nur von Menschenhand mit einer Art Harpune gejagt und getötet werden können. Sie vermehren sich sehr schnell. Lionsfische sind wunderschöne und elegante Fische. Als Speisefisch köstlich, wenn mann weiss wie sie zuzubereiten sind, wegen des Gift’s. Auf einigen Inseln ist der Lionsfisch bereits fester Bestandteil auf der Menukarte geworden. Zwecks Ausrottung. Doch so schön sie sind so schädlich sind sie für das Riffleben. 

Ein Fledermaus Fisch Päärchen kreuzt unsere Wege. Da sehen wir an einer Korallenkante wild flösselnd einen braun-gezackten Kugelfisch mit leuchtend blauen Augen. Wir schwimmen näher, er will nicht vor uns flüchten sondern bleibt beharrlich und flösselt wie wild vor uns umher.  Da sehen wir unter dem Korallenvorsprung einen zweiten Kugelfisch. Hoffentlich haben wir die beiden nicht beim Liebesspiel gestört. Wir schauen ins tiefe Blau in den Atlantik und sehen eine Gruppe Thunfische vorbei ziehen. Schön, wenn das Mittagessen an einem vorbeizieht. Barracudas sind immer in unserer Nähe auf Kuschelkurs. Wahoo’s und allerlei sonstigen Fische sahen wir. Da bekommt man gerade Hunger, wenn man an einen frisch gefangenen Fisch auf dem Grill denkt. 

Wir verbingen die Tage meist unter Wasser und genossen die Korallengärten. 

Nach einer Woche haben wir das Geschaukel auf French Cay satt und auch der Kalender ermahnte uns aufzubrechen. 

Wir fahren noch einmal für ein paar Tage in die South Side Marina und Bob nimmt uns mit zum Einkaufen. Hier auf Provo gibt es einen fantastischen Supermarkt wo Frau alles bekommt was das Herz begehrt. Die Preise sind aber auch sehr satt. Wir kaufen vor allem Fleisch-Proviant ein, denn daran ist in Grand Turk wie ihr schon wisst schwieriger zu kommen. Bald steht wieder Besuch auf der Matte, unser Tiefkühler ist vollbepackt bis obenhin. 

Unterwegs besuchen uns immer wieder Delphine für einen kurzen Ritt auf unserer Bugwelle.


Von Providenciales zurück nach Grand Turk

Es ist Zeit, wir lösen die Leinen in der South Side Marina in Provo als die Flut am höchsten stand. Die freundlichen Amerikaner, die Kanadier, Bob der Marinabesitzer halfen uns die Leinen zu lösen und winkten uns good bye. Wir sehen sicher einige wieder in der Ocean World Marina in der Dom.Rep. 

Diesmal hockten wir nicht auf dem Sand auf und Tomi nahm den kürzesten Weg raus aus dem Gewirr aus Korallenköpfen und Untiefen. 30 Knoten Wind und 1.5 Meter hohe Wellen schlugen uns ungemütlich entgegen. Gischt wirbelte durch die Luft und unser Schiff war in kurzer Zeit mit einer ekligen, glitschigen Salzkruste überzogen. Eine heftige Gegenströmung zog zu unserer Freude gegen uns.     Wir machten nur noch 1.5 - 2.5 Knoten Fahrt. Unsere SeaBorne musste gegen alle Naturgewalten ankämpfen. Das geht ja gar nicht, spircht der Skipper, so kommen wir nie an! Wir änderten daraufhin den Kurs, fielen ab und setzten das Grosssegel im 1. Reff. So machten wir doch noch 3.5 Knoten Fahrt mit neuem Ziel zur Inselgruppe „Indians“ ganz im Süden des riesigen Flachwassergebiets der Turk- und Caicosinseln. Wir tuckerten den ganzen Tag über 2-3.5 tiefes Wasser, ganz alleine, keine Menschenseele weit und breit. Kein Schiff, Kein Silgnal auf dem AIS. Kein Internet, keine Verbindung irgendwo hin. Da fühlt man sich doch ganz schön am Ende der Welt. Wir hoffen dann immer, es möge uns nichts passieren und die SeaBorne trägt uns sicher zurück in die Zivilisation. Wir Ankerten vor den Indians im Sand, doch die Schauklerei liess nicht nach, so hatten wir eine eher unruhige Nacht. 

Am nächsten Tag ging’s weiter durch das Flachwassergebiet zurück nach South Caicos. Wind und Welle liessen erheblich nach. Wir übernachteten noch einmal im Lee der Insel Long Cay vor South Caicos. Am nächsten Morgen ging’s früh los, die letzte Etappe zurück nach Grand Turk. Mit Aufkreuzen konnten wir segeln und kamen recht zügig voran. Am späteren Nachmittag erreichten wir Grand Turk und liessen erleichtert den Anker vor Govenor’s Beach in den Sand fallen. 

Wir verabschieden uns mit einem weiteren schönen Sonnenuntergang von Grand Turk.



Schiff AHOI! 

Wir verlassen schon Mitte Mai 2017 den Nordatlantik und die Insel Grand Turk. Uns öffnete sich gerade ein super gutes Wetterfenster, das uns kleine Wellen und ca. 12 bis 15 Knoten Wind beschert, also recht wenig Wind und doch können wir segeln. Wir warten nicht länger, besser kann’s wohl nicht mehr werden. Wir brechen auf. Unsere Reise führt uns über die Dominikanische Republik im Norden via Monapassage zurück zu den ABC Isalnds im Süden der Karibik. Um die 800 Seemeilen Wasser werden wir bis Bonaire mit der SeaBorne durchpflügen. Ein schönes Stück Arbeit, doch wir machen immer wieder ein paar Tage Pause in den tollen Marinas der Dominikanischen Republik. 

An dieser Stelle endet unsere Berichterstattung der SeaBorne und ihrer Crew.                                     Aber keine Bange, wir melden uns wieder Mitte August 2017 auf unserer Camper-Tour direkt aus Ausstralien - down under -!


Wir wünschen Euch allen eine schöne Sommerzeit in fernen Destinationen oder einfach im schönen Zuhause in der Schweiz. 

Herzliche Grüsse                                                                                                                         Nadine & Tomas                                                                                                                        Kontakt: e-mail: seaborne@gmx.net   

Unser letzter Abend auf Grand Turk im Dive-Resort BOHIO in der Abendsonne.   

eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012