Uluru (Ayersrock) & Kata Tjuta (Olga’s)                                 August 2017


Wo befinden wir uns: 

Im Roten Zentrum in der Wüste Australiens im Outback. 450 Km von Alice Springs entfernt. Bundesstaat Northern Territory. Das Wahrzeichen Australiens Uluru (Ayersrock)und die Katatjuta (Olga’s)


Im Hintergrund der legendäre Uluru 

Es gibt gegensätzliche Meinungen, ob man den Uluru und die Kata Tjuta Berge bei einem Australienbesuch sehen sollte oder nicht. Wir gehören der Gruppe erst Reisende an, also jenen die Australien das erste Mal besuchen. Für fortgeschrittene Australien-Reisende gelten offenbar andere Sitten und Gebräuche. Wir sind der Meinung man sollte den Uluru und die Kata Tjuta Berge unbedingt besuchen - es lohnt sich -

Der Uluru 

Beim Recherchieren haben wir ein paar interessante Ansätze, Berichte und Gegensätze gefunden, die die Geschichte und Traditionen der Ureinwohner, den Aborigines und des umstrittenen Uluru erklären. Es folgt eine Zusammenfassung. 

Mitten in der Wüste sitzt dieser wunderbare Sandsteinfelsen Uluru

 

Als der Ayers Rock zum Uluru wurde

Vor 30 Jahren gab die Regierung den lokalen Aborigines die Rechte am berühmten Felsen im Zentrum Australiens zurück. Es war ein historischer Moment. Aber nicht alle Hoffnungen haben sich erfüllt.

Es ist ein besonderer Moment, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf den flachen Sandsteinfelsen treffen und diesen nach und nach orange erleuchten lässt. Hunderte Touristen beobachten jeweils das Spektakel am frühen Morgen oder zum Sonnenuntergang am Abend mitten im flachen Nirgendwo des riesigen fünften Kontinents. Darunter auch wir. Halb verfroren bei gefühlten 10 Minustemperaturen in der Wüste. Der Uluru und auch die Umgebung wechseln in einem fantastischen Lichtspiel je nach Tages- und Jahreszeiten die Farben. Ein Moment, wo jeder Besucher eine Gänsehaut bekommt. 

Der berühmte Uluru 

Kaum zu erfassen ist jedoch die ausserordentliche Bedeutung, die dieser 348 Meter hohe, alleinstehende Felsen mit einem Umfang von 10,4 Kilometer für die Anangu hat, dem Volk, das bereits seit über 20 000 Jahren in dieser Gegend lebt. 

War der Felsen bis dahin nach dem Briten und einstigen südaustralischen Premier Sir Henry Ayers benannt, tauften ihn nun die traditionellen Eigentümer Uluru. Es war ein wichtiger Meilenstein für die australischen Ureinwohner im Kampf um ihr Land, dessen sie von der britischen Krone beraubt worden waren. 

Nahaufnahme der Sandsteinformationen am Uluru

Schliesslich bekamen die Anangu den Uluru unter der Bedingung, dass sie ihn für 99 Jahre an die Regierung verpachteten. Seither verwalten der Staat und die traditionellen Eigentümer den Nationalpark gemeinsam. Es wurde aber nicht alles gut mit der Rückgabe, die für die Anangu auch mit der Hoffnung auf Jobs und damit ein besseres Leben verbunden war. Zunächst arbeiteten im nahen Ayers Rock Ressort praktisch nur weisse Personen; erst seit einigen Jahren wurden – erfolgreich – Anstrengungen unternommen, den Anteil der indigenen Angestellten signifikant zu erhöhen; allerdings kommen nach wie vor nur fünf von ihnen von der lokalen Gemeinde Mutitjulu. Die Lage hat sich seither für viele lokale Bewohner nicht zum Besseren verändert. Nach wie vor seien 254 der 450 lokalen Bewohner arbeitslos, obwohl das Ressort jährlich gegen 300 000 Besucher willkommen heisse.

Sonnenaufgang am Uluru 

Den Uluru mit Füssen getreten

Jährlich suchen Hunderttausende Urlauber den Uluru heim. Und immer wieder besteigen Touristen diesen Berg, etwa 55.000 im Jahr. Damit treten sie den Glauben der Anangu buchstäblich mit Füßen. 

Dieser Ort ist eine Höle die nur Aborigines Männer betreten dürfen

Wie ist es möglich, dass immer noch Besucher die Wünsche der traditionellen Landbesitzer missachten, die hier bereits seit Tausenden von Jahren leben? Wie kann es sein, dass Touristen die Hinweisschilder lesen, die sie bitten, von einer Besteigung des Uluru abzusehen, und es dann trotzdem tun? Bis 2010 gab es allein 35 Todesopfer bei derartigen Versuchen. Und warum unternimmt die australische Regierung nichts dagegen? 

Verwaschener Sandstein

Auf all diese Fragen gibt es im Grunde nur eine Antwort: Die Kultur und Spiritualität der Aborigines werden noch immer nicht ernst genommen. Australien hat, wie viele Länder der Welt, kein entspanntes Verhältnis zu seiner Ureinwohnerschaft. Die Ambivalenz in der Haltung zwischen Verklärung, Verkitschung und Verachtung spitzt sich am Uluru besonders zu.

Schöne Wege führen rund um den Uluru

Seit der Rückgabe des Uluru an die Anangu, ist das Erklimmen des 348 Meter hohen Heiligtums noch immer nicht offiziell verboten, es gibt nur die Bitten (und Schilder) der Eingeborenen, es zu unterlassen. Zuletzt 2016 erlaubte die Regierung die Bergbesteigung durch Touristen ausdrücklich, vor allem aus wirtschaftlichen Erwägungen.

Das ist also keine Burka die ich da trage sondern ein Fliegennetz! Sie setzen sich mit Vorliebe aufs Gesicht. 

Fünf verschiedene Aussichtspunkte gibt es rund um den Felsen und nicht zu vergessen den knapp 50 Kilometer von ihm entfernt liegenden Nachbarberg Kata Tjuta (Olga’s) Beide gehören zum Unesco-Weltnatur- und -kulturerbe, sind Teil des Uluru-Kata-Tjuta-Nationalparks und durch ein Gebirgssystem unterhalb der Erdoberfläche miteinander verbunden. 

Felsmalereien der Ureinwohner den Aborigines 

Gut geschulte Guides – auch Aborigines – bringen den Besuchern die Besonderheiten der Gegend und die Legenden näher, die sich rund um den Uluru ranken. Sie erzählen die Geschichten, die die Ureinwohner mit ihrem Land verknüpfen und ihnen zugleich die Regeln liefern, sich um das Land und seine Geschöpfe zu kümmern. 

Der Sandstein am Uluru verärbt sich je nach Sonnenstand

Sie handeln von einer universellen, raum- und zeitlosen Welt, der sogenannten Traumzeit, Quelle der Existenz, aus der die reale Gegenwart in einem unablässigen Schöpfungsprozess hervorgeht, um ihrerseits die Traumzeit mit neuen Erfahrungen und Vorgängen zu speisen. Dieses allumfassende dynamisch-spirituelle Gewebe zwischen Traumzeit und Gegenwart erklärt, wie alles entstanden ist, und es begründet die ungeschriebenen Gesetze, nach denen die Aborigines leben. 

Das Wasserloch am Uluru, es ist Trockenzeit und es hat wenig Wasser

Die Geschehnisse der Traumzeit wiederum manifestieren sich nach ihrem Glauben in der Landschaft, in heiligen Landmarken wie Felsen oder Quellen oder anderen Zeichen, die in Jahrtausenden zu einer Art spiritueller Landkarte Australiens geworden sind.

In der Mitte des Berges den abgetretene Pfad der auf den Uluru führt

Wer einige davon sehen will, absolviert den gut zehn Kilometer langen Uluru Base Walk, der in rund dreieinhalb Stunden einmal um den Fels herum, aber nicht auf ihn heraufführt. Im Glauben der Anangu erzählen oder verkörpern bestimmte Stätten entlang des Weges Geschichten, die ausschließlich an diesem Ort und nirgendwo sonst gesehen werden dürfen. 


Nicht alle Geschichten dürfen mit allen geteilt oder weitergegeben werden. Es gibt deshalb mehrere heilige Stätten, die für Touristen nicht zugänglich sind, Foto- und Videoaufnahmen sind an diesen Orten ausdrücklich verboten. Trotzdem drücken immer wieder Besucher heimlich auf den Auslöser. 


Es gibt viele Möglichkeiten den Uluru zu umrunden. 10 Km zu Fuss rund um den Felsen auf markierten und schön angelegten Pfaden. Ebenso kann man sich ein Fahrrad mieten und die selbe Runde fahren. Mit dem Auto fährt man einen grösseren Bogen um den Berg auf geteerten Strassen. Geführt kann man zu Kamel oder mit einem Segway ebenfalls den ganzen Berg umrunden. Zum Sonnenuntergang wird der Berg mit Helikoptern und Kleinflugzeugen als besonderes Spektakel umrundet. 

Verschiedene Stimmungen am Uluru

Sonnenaufgang um 07:00

Morgen

Nachmittag

Abend 

Sonnenuntergang um 19:00h


Sonnenaufgang um ca. 06:45h

Sonnenaufgang 10 Minuten später als oben

Sonnenaufgang nochmals 10 Minuten später als oben…

Man könnte jeden Tag zum Sonnenaufgang und zum Sonnenuntergang neue spektakuläre Fotos schiessen. Jedesmal ein anderes Farbenspiel mit diesem mystischen Berg Uluru. 


Die Kata Tjuta Berge (Olga’s) 

Die Kata Tjuta sind eine Gruppe von 36 Bergen und bilden zusammen mit dem Uluru Gestein den  Uluru-Kata Tjuta Nationalpark, im Roten Zentrum von Australien. Der mit 1069 m höchste Fels, ist der Mount Olga. Von da komm auch der Name die Olga’s. Kata Tjuta heisst in der Aborigines-Sprache vom Stamm der Ananga „viele Köpfe“. Auch diese Bergkette ist heute im Besitz der Ananga. Laut der Mythologie, sind die Kata Tjuta mit der Traumzeit verbunden, die Anangu nutzen diesen Ort für ihre Rituale. Aus diesem Grund ist der Zutritt für Touristen nur beschränkt möglich. 

50 Km vom Uluru entfernt sind die Kata Tjuta Berge 

Ein weiterer kurzer Wanderweg führt uns über eine Aussichtsplattform entlang von vielen Wüstenblumen und Planzen die am Wegrand beschrieben werden. Von hier aus kann man wunderbar die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge beobachten. Durch die Reflexion des Sonnenlichts erscheinen die Berge grau, bis braun oder rot gefärbt, dies hängt vom Stand der Sonne und der Zusammensetztung der Atmosphäre ab (Dunst, Staubpartikel usw.) 

Nachmittag auf der Kata Tjuta Aussichtsplattform 




Valley of the winds 

Die Wanderung Valley of the Winds ist öffentlich zugänglich. Wir haben diesen magischen Ort besucht. Dieser Weg wird allerdings an heissen Tagen ab 36° zum Schutz der Besucher gesperrt. Wir haben demnach die perfekte Saison gewählt. Am Nachmittag haben wir herrliche 23° Grad mit einem kühlen Lüftchen. 


Walpa Gorge 

Ein weiterer kurzer Wanderweg führte uns vom Besucherparkplatz als Sackgasse in einen Einschnitt, dem Walpa Gorge, zwischen zwei „Köpfen“. 


Wüstenblumen im Roten Zenturm Australien









Wir melden uns bald wieder mit einem neuen Beitrag auf unserer Entdeckungsreise in Australien. 

Herzliche Grüsse Nadine & Tomas Cervera


eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012